Preise und Auszeichnungen im Oktober 2022

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Sprachsoziologin Ruth Wodak erhält den Paul Watzlawick Ehrenring

Die Sprachsoziologin und kritische Diskursforscherin Ruth Wodak ist Preisträgerin des Paul-Watzlawick-Ehrenrings 2022 der Ärztekammer für Wien. Wodak wurde durch ihre kritische Diskursanalyse bekannt und erlangte durch ihre Arbeiten in den Bereichen Kommunikation in Institutionen, Identitätspolitik, Gender Studies, politischen Diskursen, Populismus und Vorurteilsforschung internationale Bekanntheit.

"In der Folge kommt es zur Polarisierung der Gesellschaft. Polarisierung bedeutet ein Denken in Antinomien, in Gut und Böse; in 'wir' und die 'anderen', ohne Nuancen und Differenzierungen. Diskussion, Argumentation, Deliberation sind meist unerwünscht. Niemand rückt vom jeweiligen Standpunkt ab, Fakten spielen trotz vieler Interviews mit Expertinnen und Experten wenig oder gar keine Rolle. Es geht um Glaubensgebäude, um viel zu simple Erklärungen, um die Schaffung von Sündenböcken und damit zusammenhängenden  häufig antisemitischen  Verschwörungsnarrativen, jedenfalls nicht um Wissen. Überzeugungsarbeit bleibt oft vergeblich", sagt Ruth Wodak in ihrer Dankesrede.

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Philologisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät

Matthias Horn, Holger Daims und Alexander Loy erhalten Ars Docendi Anerkennungspreis

Im Rahmen der Verleihung des „Ars Docendi-Staatspreises für exzellente Lehre“ wurde das Team des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (Matthias Horn, Holger Daims und Alexander Loy) mit einer Auszeichnung für ihr Lehrprojekt „Diversität, Funktion und molekulare Ökologie der Mikroorganismen“ geehrt. Das Projekt der drei Mikrobiologen erreichte eine Shortlist-Platzierung in der Kategorie „Lernergebnisorientier Lehr- und Prüfungskultur“ und erhielt damit einen Anerkennungspreis.

Zum Projekt: Die Mikrobielle Ökologie untersucht die Vielfalt und Funktionen von Mikroorganismen in natürlichen Lebensräumen (Boden, Gewässer, aber auch Mensch, Tiere, Pflanzen) und in technischen Systemen. Da dieses Fachgebiet auf komplexen, mikro- und molekularbiologischen Methoden aufbaut und (bio-)chemisches Wissen verlangt, ist es für viele Studierende schwer zugänglich.

Dieses Lehrprojekt aus vier Veranstaltungen (zwei Vorlesungen, eine Laborübung, ein Exkursions-Seminar) zielt darauf ab, Studierenden im Bachelorstudium Biologie/Ökologie die Arbeitsweise und Bedeutung der Mikrobiellen Ökologie zu erschließen. Die oft komplizierten Methoden werden ausschließlich im Kontext realer, wissenschaftlicher Studien und deren Resultate vorgestellt und die Studierenden wenden das Erlernte zur Problemlösung selbst an. Dies geschieht auf mehreren Ebenen: Etwa gibt es Quiz-Einlagen und Diskussionsstunden in den Vorlesungen, Bearbeiten eigener Umweltproben in der Laborübung und eine vertiefte Analyse publizierter Studien im Seminar.

Auch zur Leistungskontrolle wird dieser Ansatz verfolgt, indem theoretische Inhalte zur Lösung gestellter Forschungsprobleme verknüpft werden bzw. Labor-Resultate wissenschaftlich fundiert präsentiert und diskutiert werden müssen. Größter Wert wird auf ständigen Dialog mit den Lehrenden gelegt; darüber hinaus erhalten die Studierenden im Rahmen von Exkursionen Einblicke in praktische Anwendungen der mikrobiellen Ökologie mit potentiell beruflicher Relevanz.

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Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft

Evelyn Rampler unter den "Top 40 Under 40" von "The Analytical Scientist"

Mit der Liste feiert das Online-Magazin "die aufstrebenden Stars der analytischen Wissenschaft, die hoffentlich die Antworten auf die größten Fragen des 21. Jahrhunderts liefern werden", wie es auf der Website von The Analytical Scientist heißt. Die Wissenschafter*innen, darunter Uni Wien Chemikerin Evelyn Rampler, wurden von den Leser*innen nominiert und von einer unabhängigen Expertenjury in die engere Wahl gezogen.

"The future of analytical chemistry lies in innovation and cooperation! As we continuously face new challenges to separate, identify, and quantify matter, improved instruments and workflows are the foundation for novel discoveries to answer questions in all fields of science", sagt Evelyn Rampler, Gruppenleiterin am Institut für Analytische Chemie der Fakultät für Chemie.

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Institut für Analytische Chemie

Fakultät für Chemie

CO2-Countdown Award für Universität Wien

Die Universität Wien hat mit ihrem Projekt der Re-Use-Box den CO2-Countdown Award in der Kategorie "Gemeinsam Erreicht" der Facility Management Austria I IFMA Austria gewonnen. Im Zuge des FM-Days am 21. September 2022 fand die Preisverleihung statt.

Die Re-Use-Box war ein Flohmarktprojekt. Beim Umzug des Biologiezentrums vom UZA II in das neue UBB wurden jene Dinge, die nicht mehr benötigt wurden, zu einem kleinen Preis weiterverkauft. Durchführung und Abwicklung übernahm die Firma Baukarussell.

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Raum- und Ressourcenmanagement

Gerhard Weber erhält Wissenschaftspreis des Landes Niederösterreich 2022

Gerhard Weber, Leiter des Departments für Evolutionäre Anthropologie an der Universität Wien, wurde mit dem Würdigungspreis des Landes Niederösterreich für Wissenschaft ausgezeichnet. Der gebürtige Niederösterreicher hat bahnbrechende Forschung zur Herkunft der in der Wachau gefundenen "Venus von Willendorf" geleistet. Weber und sein Team fanden bei Untersuchungen des Materials der Venus heraus, dass die Figur aus der Gardasee-Region in Italien stammen könnte.

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Presseaussendung zu Gerhard Webers Forschung

Fakultät für Lebenswissenschaften