Zehn "Highly Cited Researchers" an der Universität Wien

Dach vom Hauptgebäude der Uni Wien mit goldener Statue im Vordergrund

Auf der Liste der 2022 weltweit meistzitierten Forscher*innen finden sich heuer zehn Wissenschafter der Uni Wien. Sie forschen am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft, an der Fakultät für Physik, an der Fakultät für Lebenswissenschaften, der Fakultät für Informatik bzw. am Zentrum für Molekulare Biologie sowie im Forschungsverbund Kognitionswissenschaft.

Markus Aspelmeyer ist seit 2009 Professor für Physik an der Fakultät für Physik. Dort beschäftigt er sich mit optischen Präzisionsmessungen sowie der quantenoptischen Kontrolle von mikro- und nanomechanischen Systemen und deren Anwendung auf fundamentale und angewandte Fragen der Quantenphysik. Gemeinsam mit Garrett Cole gründetet er Crystalline Mirror Solutions (CMS) – ein Pionierunternehmen auf dem Gebiet der laserbasierten Präzisionsmessung. 2020 erhielt der vielfach ausgezeichnete Quantenphysiker einen hochdotierten ERC Synergy Grant (mehr über seine Forschung im Rahmen des ERC Synergy Grants).

Franz Essl ist Assoziierter Professor am Department für Botanik und Biodiversitätsforschung an der Fakultät für Lebenswissenschaften. Er erforscht schwerpunktmäßig die Auswirkungen des globalen Wandels auf Arten und Lebensräume und gehört dem Leitungsteam des österreichischen Biodiversitätsrats an. Als führender Experte in der Neobiota-Forschung untersucht er, welche Auswirkungen die Verschleppung nicht-heimischer Tier- und Pflanzenarten auf die weltweiten Ökosysteme hat, auch unter dem Aspekt des weltweiten Artensterbens. (Mehr über seine Forschung im Video "Die Menschheit steht an einem Wendepunkt")

Arndt von Haeseler hat seit 2010 die Professur für Bioinformatik am Zentrum für Molekulare Biologie und an der Fakultät für Informatik und am Department für Medizinische Biochemie inne und leitet an den Max Perutz Labs das "Center for Integrative Bioinformatics Vienna". Er forscht an der Schnittstelle von Mathematik und Biologie, im Besonderen zu Populationsgenetik, komplexen Evolutionsmustern, Genbäumen, Sequenzevolution und Alignment.

Georg Hoffmann ist seit 2015 Senior Lecturer am Department für Ernährungswissenschaften an der Fakultät für Lebenswissenschaften, wo er von 2012 bis 2015 eine befristete Professur für Ernährungswissenschaften innehatte. Er leitet den Forschungsbereich "Evidenz-basierte Ernährungswissenschaften". Zu seinen Forschungsschwerpunkten gehören u.a. Biomarker von Übergewicht und Adipositas sowie Tumorerkrankungen in Verbindung mit dem Metabolischen Syndrom.

Thomas Rattei ist seit 2010 Professor für In Silico Genomics und Leiter der Division of Computational Systems Biology (CUBE) am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CMESS) der Universität Wien. Seine Forschung deckt ein breites Spektrum von Themen aus der Bioinformatik, der Genom- und Metagenomanalyse und der Systembiologie ab. Er hat langjährige Erfahrung in der Entwicklung und Anwendung von Rechenmethoden zur Interpretation von groß angelegten Sequenzinformationen. (Mehr über seine Forschung in der Pressemeldung "Einheitliche Qualitätsstandard für die Virenforschung")

Andreas Richter ist seit 2011 Professor für Ökosystemforschung an der Universität Wien. Er leitet das Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CMESS) der Universität Wien und ist Leiter der dort angesiedelten Division of Terrestrial Ecosystem Research (TER). Er erforscht im Schwerpunkt die Ökologie des Klimawandels, die mikrobielle Bodenökologie, Pflanzen-Mikroben-Interaktionen und biogeochemische Stoffkreisläufe. Aktuell untersucht er u.a. die Rolle von arktischen Bodenmikroorganismen im Kohlenstoff- und Stickstoffkreislauf. (Mehr über seine Forschung im aktuellen Gastbeitrag "Wenn tauende Permafrostböden Treibgas freigeben")

Michael Wagner ist seit 2003 Professor für Mikrobielle Ökologie an der Universität Wien. Er war 2019 Gründungsdirektor des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CMESS), das er seit 2021 stellvertretend leitet. Zu seinen Forschungsschwerpunkten zählen u.a. die Nitrifikation, die Einzelzell-Mikrobiologie sowie die Mikrobiologie von Schwämmen und Abwässern. Er hat mit Kollegen die zuvor unbekannten Comammox-Bakterien entdeckt, die in globalen Stoffkreisläufen eine wichtige Rolle spielen. 2019 erhielt er den Wittgenstein-Preis (mehr über seine Forschung im Rahmen des Wittgenstein-Preises im Artikel "Die Dunkle Materie" der Mikroben"). 

Wolfgang Wanek ist Professor für Physiologische Ökologie und Ökosystemforschung am Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft (CMESS). Der Schwerpunkt seiner Forschung liegt auf biogeochemischen Kreisläufen in Pflanzen-Boden-Mikroben-Systemen. Er untersucht konkret die Rolle von Pflanzen und Bodenmikroben und ihre Interaktion bei der Steuerung von Ökosystemprozessen. In den vergangenen Jahren fokussierte er sich unter anderem auf Stickstoff-/Phosphorernährung von Pflanzen und Mikroorganismen.

Mathew P. White ist seit 2020 Senior Scientist im Forschungsverbund Kognitionswissenschaft (Vienna Cognitive Science Hub) der Universität Wien. Als Gesundheits- und Umweltpsychologe ist er auf Ecological Public Health spezialisiert, insbesondere auf die Rolle der städtischen und natürlichen Umwelt auf die psychische Gesundheit und gesundheitsbezogene Verhaltensweisen (z.B. körperliche Aktivität, Rauchen). 2020 wurde er mit dem Delcroix-Preis für Ozeane und menschliche Gesundheit sowie dem SHIFT Research award ausgezeichnet.

Anton Zeilinger ist seit 1999 Professor für Experimentalphysik an der Fakultät für Physik der Universität Wien, seit 2013 bis heute als Professor Emeritus. Von 2013 bis 2022 war er Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Zeilingers Liste an prestigeträchtigen Preisen ist lang und reicht vom Wolf-Prize in Physics, dem Micius Quantum Prize bis hin zum Großen Goldenen Ehrenzeichen für die Verdienste um die Republik Österreich. 2022 erhielt er den Nobelpreis für Physik (mehr dazu im Artikel "Anton Zeilinger: Pionier der Quanteninformation").