Carl Djerassi liest an der Universität Wien

Carl Djerassi, bekannt als Erfinder der Antibabypille, präsentiert am 8. November 2004 um 19.30 Uhr in der Bibliothek der Universität Wien sein Stück „ICSI – Sex im Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit“.

Der Eintritt ist frei.

Seit den 1980er Jahren schreibt der renommierte Wissenschafter Carl Djerassi auch Romane und Theaterstücke. Bei dem von ihm entwickelten „Science in Theatre“ steht die Vermittlung wissenschaftlicher Themen und deren Umgang im Alltag im Vordergrund. „ICSI – Sex im Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit“ ist ein „pädagogisches Wortgefecht“ für zwei Stimmen, bei dem Djerassi die Rolle des Wissenschafters übernimmt. Maria Hartmann spielt die kritische Journalistin.

ICSI steht für Intracytoplasmatische Spermieninjektion, dabei wird eine weibliche Eizelle außerhalb des Körpers (in vitro) durch Injektion eines einzelnen Spermien-Zellkerns befruchtet. 1992 wurde das erste auf diese Weise gezeugte Kind geboren. Das Stück, das grundlegende Kenntnisse zu Verfahren und Problematik der künstlichen Befruchtung vermittelt, diskutiert moralische und ethische Fragen rund um die künstliche Befruchtung. Es veranschaulicht die menschliche Seite der Wissenschaft sowie die persönlichen Konflikte, in die WissenschafterInnen durch ihre Arbeit geraten können. Im Anschluss an die Lesung gibt es die Möglichkeit, mit Carl Djerassi zu diskutieren.

Zur Biografie von Carl Djerassi

Carl Djerassi kam 1923 in Wien in einer jüdischen Ärztefamilie zur Welt. In Folge der nationalsozialistischen Machtübernahme emigrierte er 1938 über London in die USA. An der Universität von Wisconsin studierte er organische Chemie. 1949 ging Djerassi zur Firma Syntex S.A. in Mexico City, wo er 1951 die Antibaby-Pille entwickelte. Für den über 80-jährigen Stanford-Professor war die "Pille" der Beginn eines erfolgreichen Wissenschaftlerlebens. Er hat über 1.200 wissenschaftliche Publikationen verfasst und zahlreiche Auszeichnungen erhalten, darunter rund 20 Ehrendoktorate. Neben seiner Tätigkeit als Schriftsteller ist Carl Djerassi leidenschaftlicher Kunstsammler – so besitzt er z.B. eine der größten Paul Klee-Privatsammlungen der Welt. Er ist Begründer der Djerassi-Stiftung, einer Künstlerkolonie in der Nähe von San Francisco, und initiierte das Djerassi Resident Artist Program, mit dem er MalerInnen, MusikerInnen, SchriftstellerInnen und BildhauerInnen fördert. Djerassi ist Mitglied der National Investors Hall of Fame, der U. S. National Academy of Arts and Science und Ehrenmitglied der britischen Royal Society of Chemistry. Er lebt in London, Stanford und in der Toskana.

„ICSI – Sex im Zeitalter technischer Reproduzierbarkeit“

Bearbeitung und Regie: Isabella Gregor

Bibliothek der Universität Wien, Dr.-Karl-Lueger-Ring 1, 1010 Wien

Montag, 8. November 2004, 19.30 Uhr

Rückfragehinweis:

Mag. Ursula Gerber

Öffentlichkeitsarbeit und Veranstaltungsmanagement

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