Drittmittelerfolge der Universität Wien im Jahr 2019

Frontansicht Hauptgebäude der Uni Wien

Ein erfolgreiches "Drittmitteljahr" für die Uni Wien bei den nationalen Fördergebern: Insgesamt wurden 2019 vom FWF 147 Projekte bewilligt; der WWTF förderte sechs Forschungsprojekte, bei zwei davon ist die Uni Wien Partner. 13 Wissenschafterinnen wurden im Elise-Richter- bzw. Hertha-Finberg-Programm gefördert.

Wittgenstein-Preise 2019 

Die höchstdotierte Auszeichnung für wissenschaftliche Leistungen ging 2019 mit einer Dotation von jeweils 1.5 Millionen Euro an den Historiker Philipp Ther (links) und den Mikrobiologen Michael Wagner (rechts). (© FWF/Novotny)

Der "Austro-Nobelpreis" wurde 2019 mit Philipp Ther vom Institut für Osteuropäische Geschichte und Michael Wagner vom Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft gleich an zwei Forscher der Uni Wien verliehen. Der Preis soll ein Höchstmaß an Freiheit und Flexibilität für international herausragende Forschungsleistungen bieten. So unterschiedlich ihre Themen Migrationsgeschichte und Mikrobiologie auch sein mögen, eint sie doch eines: die Brisanz im Hinblick auf Migration, Nationalismus und Klimawandel als gegenwärtige Trends.

Lesen Sie mehr im Beitrag "Zwei Wittgenstein-Preise und ein START-Preis für die Universität Wien" (Juni 2019)
Weitere Infos zum Wittgenstein-Preis des FWF


START-Preis 2019

2019 vergab der FWF insgesamt sechs START-Preise an "außergewöhnliche NachwuchswissenschafterInnen". Einer von ihnen ist José Luis Romero von der Uni Wien. (© Barbara Mair/Universität Wien)

Das START-Programm richtet sich an junge Spitzenforschende aller Fachdisziplinen, damit diese langfristig und finanziell abgesichert ihre Forschungsprojekte durchführen können. Einen START-Preis 2019 erhielt der Mathematiker José Luis Romero von der Fakultät für Mathematik für sein Projekt "Zeit-Frequenz-Analyse, Zufälligkeit und Abtastung". Mit dem Preisgeld von bis zu 1,2 Millionen Euro kann der Nachwuchswissenschafter nun eine eigene Forschungsgruppe aufbauen.

Lesen Sie mehr im Beitrag "Zwei Wittgenstein-Preise und ein START-Preis für die Universität Wien" (Juni 2019)
Weitere Infos zum START-Programm des FWF


Spezialforschungsbereiche (SFB)

Auch 2019 konnten wieder einige FWF-Großprojekte eingeworben werden. Der neue Spezialforschungsbereich (SFB) "Targeted protein degradation – from small molecules to complex organelles" wurde an der Uni Wien eingerichtet und wird künftig von Sascha Martens, Gruppenleiter an den Max Perutz Labs (Uni Wien und MedUni Wien) und Leiter des Departments für Biochemie und Zellbiologie der Uni Wien am Zentrum für Molekulare Biologie der Uni Wien, betreut.

Ebenfalls in Kooperation mit dem Zentrum für Molekulare Biologie wird sich ein weiterer SFB an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften mit "Stem cell modulation in neural development and regeneration" beschäftigen. Die Fakultät für Chemie ist Partner des neuen SFB "RNADeco: Decorating RNA for a purpose" an der MedUni Wien.

In die Verlängerung geht es für den SFB "Deutsch in Österreich" (DiÖ), den die Uni Wien in Kooperation mit der Uni Salzburg und der Uni Graz bereits seit 2016 betreibt. Sprecherin ist Alexandra Lenz von der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät.

Weitere Infos zu FWF-Spezialforschungsbereichen


Elise-Richter- und Hertha-Firnberg-Programm


2019 waren 13 Einreichungen der Universität Wien in den Karriereentwicklungsprogrammen für Wissenschafterinnen des FWF erfolgreich: sechs Projekte werden im Senior Postdoc-Programm Elise Richter gefördert, sieben im Postdoc-Programm Hertha Firnberg.

Elise-Richter-Stelleninhaberinnen 2019 und ihre Projekte:

Hyunji Kim forscht am Institut für Angewandte Psychologie: Arbeit, Bildung, Wirtschaft zu "Unmittelbare und erweiterte Selbst-Informationen". Anke Charton vom Institut für Theater-, Film- und Medienwissenschaft beschäftigt sich mit "Praktiken und Projektionen: zum Theater des Siglo de Oro". Melinda Pickup vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung forscht zur "Evolution der Selbstinkompatibilität in Pflanzen". Am Institut für Anglistik und Amerikanistik leiten Marie-Luise Pitzl das Projekt "Englisch als Lingua Franca in transienten Gruppen" und Marie Katharina Wiedlack das Projekt: "Rivalen der Vergangenheit, Kinder der Zukunft". Sabine Müller forscht am Institut für Germanistik über das Thema "Gerettete Tiefe. Die andere Moderne in der österreichischen Literatur".

Weitere Informationen zum Elise-Richter-Programm des FWF

Mehr über die Hertha Firnberg-Projekte 2019 siehe Beiträge Erfolgreiche Nachwuchswissenschafter*innen (November 2019) und Erfolgreiche Nachwuchswissenschafter*innen (Jänner 2020)


FWF-Forschungsgruppen

Im Bereich der Forschungsgruppen wurden 39 Anträge gestellt, von denen das Kuratorium drei Forschungsgruppen mit 4,2 Millionen Euro bewilligte. Im Bild sind Wissenschafterinnen der Forschungsgruppe "Multiphotonen-Experimente mit Halbleiterquantenpunkten" zu sehen. (© Barbara Mair)

Zwei neue vom FWF geförderte "Forschungsgruppen" wurden an der Uni Wien gegründet – an der Fakultät für Physik erforscht eine Gruppe rund um Philip Walther "Multiphotonen-Experimente mit Halbleiterquantenpunkten", Koordinator ist Armando Rastelli von der Partneruni Linz.

An der Fakultät für Chemie untersucht eine neue Forschungsgruppe "Das Tumor Micromilieu als Angriffsziel und Regulator von metallhältigen Krebsmitteln". Involviert sind Gunda Köllensperger, Evelyn Rampler und Christian Kowol von der Uni Wien, Kooperationspartner ist die Medizinische Universität.

Weitere Informationen zu FWF-Forschungsgruppen


Doktoratskollegs (DK)

Doktoratskollegs (DK) sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community. Mit dem Wiener Doktoratskolleg für computergestützte Optimierung (VGSCO) geht ein erfolgreiches Doktoratskolleg in die Verlängerung. Radu Bot von der Forschungsplattform Data Science vom Institut für Mathematik übernimmt die Leitung von Georg Pflug. Das Projekt ist eine Kooperation zwischen der TU, dem Institute for Science and Technology und der Universität Wien. KandidatInnen erwerben eine umfassende Ausbildung in Optimierung unter besonderer Berücksichtigung algorithmischer und computergestützter Aspekte.

Weitere Infos zu FWF-Doktoratskollegs


Doc.funds-Programm

Mit der neuen Förderschiene doc.funds finanziert der FWF bestehende strukturierte Doktoratsprogramme, um die besten wissenschaftlichen Nachwuchstalente gezielt auszubilden. Drei der insgesamt sechs bewilligten Projekte gehen an erfolgreiche Projektleiter*innen der Universität Wien.

Mit ihrem doc.funds-Programm "Cultural Mobility Studies" konnte Alexandra Ganser-Blumenau vom Institut für Anglistik und Amerikanistik die Juror*innen überzeugen. Es schließt an die interdisziplinäre Forschungsplattform "Mobile Kulturen und Gesellschaften" an, die bereits seit 2014 existiert.

Ebenfalls eine Förderung erhält die wissenschaftliche Arbeit des von Florian Raible eingereichten doc.funds-Konsortiums "Stem Cells, Tissues, Organoids – Dissecting Regulators of Potency and Pattern Formation" an den Max Perutz Labs. Sie kreist um grundlegende Fragen der Stammzellbiologie. Das Konsortium vereint Nachwuchs- und etablierte ForscherInnen der Universität Wien, des Institutes für Molekulare Biotechnologie (IMBA) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften sowie des Instituts für Molekulare Pathologie (IMP).

Die dritte Förderung geht an das von Matthias Horn und Jillian Petersen koordinierte Doktoratsprogramm "Mikrobielle Symbiosen in dynamischen Ökosystemen (MAINTAIN)". Es fragt danach, wie mikrobielle Symbiosen im Verlauf der Evolution entstanden sind, wie sie funktionieren und wie sie sich einer sich ständig verändernden Umwelt anpassen.

Weitere Infos zum FWF-Programm doc.funds


FWF-Einzelprojekte

2019 wurden insgesamt wurden 67 Einreichungen von Wissenschafter*innen der Uni Wien für Einzelprojekte durch den FWF genehmigt.
 
Mehr über die Projektbewilligungen 2019
Infos zu FWF-Einzelprojekten


WissKomm-Programm 

WissKomm ist eine Förderschiene des FWF für wissenschaftskommunikative Maßnahmen, die in Zusammenhang mit vom FWF geförderten Forschungsprojekten stehen. Eine Förderung erhalten die Projekte "Technik-unterstützte Publikumsbeteiligung bei Live-Musik" unter der Leitung von Fares Kayali vom Zentrum für LehrerInnenbildung und "Virtuelle Experimente mit massiven Quantensystemen", das Markus Aspelmeyer von der Fakultät für Physik leitet.

Weitere Infos zum FWF-Programm WissKomm


ICT Call 2019 

Der Wiener Wissenschafts-, Forschungs- und Technologiefonds fördert im Schwerpunkt "Informations- und Kommunikationstechnologien" (ICT) Projekte, die wissenschaftliche Fragestellungen im Informations- und Kommunikationsbereich behandeln. Die Projekte sollen möglichst anwendungsbezogen sein. Unterstützung erhält das Projekt "Transparent and explainable models", das von Torsten Möller, Claudia Plant und Philipp Grohs (alle Fakultät für Informatik) geleitet wird. Stefan Schmid erhält eine Förderung für das von ihm koordinierte Projekt "WHATIF – A fast and Quantitative What-If Analysis for Dependable Communication Networks", das die Fakultät für Informatik zusammen mit der Aalborg University umsetzt.

Weitere Infos zum WWTF-Programm Informations- und Kommunikationstechnologien (ICT) 

2019 waren drei Projekte der Fakultät für Informatik (im Bild) bei WWTF-Calls erfolgreich. (© Barbara Mair)

NEXT (New Exciting Transfer)-Projekte

Das NEXT-Programm ist eine Förderschiene des WWTF, die darauf abzielt, Wissenstransferaktivitäten in laufenden WWTF-Projekten zu initiieren. 2019 wurden die Projekte "A web-based software prototype for mining constraints from regulatory documents" von Stefanie Rinderle-Ma von der Fakultät für Informatik und "Wild colors, gentle lines? Engaging with color and line in an interactive children's environment" von Hanna Brinkmann vom Institut für Kunstgeschichte gefördert.

Weitere Infos zum WWTF-Programm NEXT


Life Sciences 2019 – Multimodal Imaging

Der Life Sciences Schwerpunkt ist das am längsten laufende Programm des WWTF. 2019 ist die Universität Wien bei zwei geförderten Projekten als Partner mit an Bord. Gemeinsam mit Guillaume Theroux-Rancourt (Universität für Bodenkultur) und Walter Kropatsch (Technische Universität) leitet Ökologin Ingeborg Lang von der Uni Wien das Projekt "Water's gateway to heaven: 3D imaging and modeling of transient stomatal responses in plant leaves under dynamic environments".

Außerdem wurde das Projekt "Tracking Nutrient Metabolism and Cellular Partitioning by Multimodal Molecular Imaging" von Martin Krssak, Cecile Philippe (beide MedUni Wien) und Arno Schintlmeister vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Uni Wien bewilligt.

Weitere Infos zum WWTF-Schwerpunkt Life Sciences


Josef Ressel Zentrum

JR-Zentren sind ein Förderprogramm für anwendungsorientierte Forschung auf hohem Niveau der Christian Doppler Forschungsgesellschaft und werden an Fachhochschulen eingerichtet. Die Fakultät für Wirtschaftswissenschaften kooperiert mit dem Josef Ressel Zentrum für Adaptive Optimierung in dynamischen Umgebungen der FH Oberösterreich; seitens der Uni Wien leitet Karl Dörner das externe Modul.

Weitere Infos über das Förderprogramm JR-Zentren der Christian Doppler Forschungsgesellschaft

Die Universität Wien ist auch im Einwerben internationaler Drittmittel erfolgreich. 2019 erhielt der Informatiker Stefan Schmid einen ERC Consolidator Grant. (© Stefanie Rochel). Alle Infos zu laufenden ERC-Projekten an der Uni Wien


Weitere Informationen zu Forschungsprojekten an der Universität Wien finden Sie im
Forschungsportal u:cris der Universität Wiens sowie in der Rubrik Forschung im uni:view Magazin und im monatlichen Forschungsnewsletter.