Neues Spin-off Fellowship für die Universität Wien

Am Montag, 15. Juli 2019, gab die Wissenschaftsministerin Rauskala die Ergebnisse der aktuellen "Spin-off Fellowships"-Ausschreibung bekannt. Insgesamt fördert das BMBWF mit 3,4 Mio. Euro neun Projekte, eines davon ist SNAP – Social Network Asset Predictor – an der Universität Wien.

Ziel der Spin-off Fellowships, die nach dem Vorbild des "Pioneers Programm" der ETH Zürich entwickelt wurden, ist es, den Unternehmergeist an Hochschulen und in Forschungseinrichtungen konsequent zu fördern. In der mittlerweile dritten Ausschreibungsrunde finanziert das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung (BMBWF) neun Projekte mit 3,4 Millionen Euro. "Damit unterstützen wir die Studierenden und Forschenden, ihre innovativen Ideen erfolgreich Richtung Markt zu entwickeln", so Wissenschafts- und Forschungsministerin Iris Rauskala im Rahmen der offiziellen Bekanntgabe der Ausschreibungsergebnisse am Montag, 15. Juli 2019, an der TU Wien.

Eingereicht wurden 26 Anträge, die international besetzte Jury hat davon neun zur Förderung empfohlen. Acht Projekte sind an Universitäten – davon eines an der Universität Wien – sowie eines an einem Kompetenzzentrum angesiedelt. Fünf der Projekte werden in Wien durchgeführt, jeweils zwei in Tirol und der Steiermark. Insgesamt gibt es damit nach drei Ausschreibungsrunden 24 geförderte Spin-off Fellowships; die Förderung beträgt jeweils bis zu 500.000 Euro.

Das an der Universität Wien im Rahmen der aktuellen Ausschreibungsrunde geförderte Projekt "Social Network Asset Predictor (SNAP)" wird von Markus Tretzmüller und Michael Trimmel an der Fakultät für Informatik geleitet und von Dekan Wilfried Gansterer als Mentor betreut.

SNAP: Welchen Einfluss haben Twitter-Nachrichten auf Kursentwicklungen?

Soziale Netzwerke und alternative Daten sind im Begriff, die Finanzbranche nachhaltig zu verändern. Die Nachrichtendistribution wird durch Twitter radikal beschleunigt, während die Datenmengen für Menschen unüberschaubar werden. Aus diesem Grund wird im Spin-off-Projekt der Universität Wien "Social Network Asset Predictor (SNAP)" ein vollautonomes System entwickelt, das aktuelle Nachrichten aus Twitter erkennt und deren Auswirkungen auf Kursentwicklungen antizipiert. SNAP ist ein umfangreiches Softwaresystem, welches Methoden der Themen-Modellierung, Netzwerk-Analyse, First-Story-Detection und Sentiment-Analyse vereint. Es erfasst erstmals das Zusammenspiel von Informationsverbreitung und Marktdynamiken. SNAP erlernt, welche Themen, Phrasen und Worte Marktreaktionen auslösen und kann so gezielt marktrelevante Nachrichten erkennen und deren Einfluss bemessen.

"Für uns persönlich ist mit dem Spin-off Fellowship ein Traum in Erfüllung gegangen, der es uns nun ermöglicht, unsere Forschung der letzten Jahre zu vertiefen und innovative Methoden zu integrieren. Die Möglichkeit, im universitären Umfeld ein innovatives System weiterentwickeln zu können, wird uns einen technologischen Vorsprung gegenüber dem Mitbewerb schaffen", freuen sich Michael Trimmel und Markus Tretzmüller von der Universität Wien.
 
Über das Programm "Spin-off Fellowship"

Mit dem Programm Spin-off Fellowship soll zu einem sehr frühen Zeitpunkt die Verwertung von geistigem Eigentum an Hochschulen bzw. Forschungseinrichtungen unterstützt werden, um nach Abschluss des Fellowships eine Unternehmensgründung zu ermöglichen. Während der Laufzeit des Spin-off Fellowships müssen sich die Fellows zu 100 Prozent auf diese Aufgabe konzentrieren und dürfen keiner Lehrtätigkeit oder anderen Forschungsaufgaben nachgehen. Um unternehmerisches Denken und Handeln vermittelt zu bekommen, erhalten die Fellows begleitend Weiterbildungsmaßnahmen, Coaching und Mentoring über das Netzwerk der Wissenstransferzentren. (red)