Preise und Auszeichnungen Dezember 2021

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Chemiker Boris Maryasin erhält "e-EuCo-CTC Award"

Boris Maryasin, Postdoc-Forscher an der Fakultät für Chemie, wurde bei der "13th European Conference on Computational and Theoretical Chemistry (EuCo-CTC)", die im November aufgrund der Pandemie digital stattfand, ausgezeichnet. Das Publikum wählte ihn auf den zweiten Platz in der Kategorie "Best oral presentation".

Fakultät für Chemie der Universität Wien
Informationen zur European Conference on Computational and Theoretical Chemistry (EuCo-CTC)

"Award of Excellence" für fünf Doktorarbeiten

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung vergibt seit dem Jahr 2008 jährlich den Award of Excellence (dotiert mit je 3.000 Euro) für herausragende Dissertationen an Universitäten. Heuer wurden fünf Doktorand*innen der Universität Wien ausgezeichnet:


Jessie Eddy Christa Adriaense (Fakultät für Psychologie) beschäftigte sich mit den Ursprüngen der Empathie und führt eine vergleichende Untersuchung der Empathie und ihrer emotionalen Grundlagen bei einer Vogel- und Primatenart durch. "Empathie ist eine bemerkenswerte Fähigkeit und spielt eine entscheidende Rolle für die menschliche Existenz. Sie ermöglicht es, uns in andere Personen einzufühlen, und verbessert daher unser Zusammenleben. Um zu verstehen, wie und warum Menschen die Fähigkeit zur Empathie haben, müssen wir eine evolutionäre Perspektive einnehmen und an anderen Tieren forschen", erklärt Adriaense: "In meiner Doktorarbeit habe ich daher einen vergleichenden Ansatz gewählt und dafür eine Studie an Kolkraben und an Weißbüschelaffen durchgeführt."

Kommunikationswissenschafterin Esther Greussing wurde für ihre Dissertation "Sehen, klicken, lernen? Auswirkungen textueller, visueller und interaktiver Elemente in wissenschaftsbezogenen Online-Nachrichten auf den Wissenserwerb" geehrt. Die Relevanz wird schnell deutlich: Nachrichtenmedien zählen zu den wichtigsten Informationsquellen. Um sinkenden Auflagen- und Zugriffszahlen entgegenzuwirken, orientieren sich Medienorganisationen verstärkt an digitalen Kommunikationsumgebungen. An der Schnittstelle von Medienpsychologie, Mensch-Computer-Interaktion und digitalem Journalismus verortet, untersucht das kumulative Dissertationsprojekt von Greussing, wie das Zusammenspiel von Text, visuellen und interaktiven Elementen zum Verständnis wissenschaftsbezogener Online-Nachrichten beiträgt.

Mathematikerin Susanna Haziot führt im Rahmen ihres Dissertationsprojektes mathematische Studien von hydrodynamischen Strömungen und Wellenströmunginteraktionen durch. Ihre Dissertation geht von einem mathematischen Modell zur Beschreibung der Strömung von reibungs- freien elastischen Fluiden (z.B. Wasser) aus, das auf Leonhard Euler zurückgeht und daher unter dem Namen "Euler'sche Gleichungen" bekannt ist. Die Mathematikerin untersuchte in ihrer herausragenden Dissertation Existenz und Verhalten sowohl von Wasserwellen (eigentlich Wellen im seichten Wasser) als auch von Meeresströmungen.

Quantentechnologien haben in den letzten Jahren einen rasanten Fortschritt erfahren. Sowohl die Realisierung von Systemen mit stets steigender Anzahl von verschränkten Qubits, die Herstellung komplexer integrierter Prozessoren für Berechnungen als auch die Entwicklung neuartiger maschineller Lernprotokolle sind nur wenige Beispiele, die den breiten technologischen Fortschritt bestätigen. Die Physikerin und heurige Preisträgerin Valeria Saggio steuert mit ihren photonischen Experimenten zum Nachweis von Verschränkungen einen wichtigen Beitrag zu diesem aktuellen Forschungsfeld bei und liefert Antworten auf eine der brennendsten Fragen: Wie lassen sich die neuen Werkzeuge effektiv und praktisch einsetzen?

Preisträgerin Sophia Harringer war bis April 2021 Doktorandin an der Fakultät für Chemie und dissertierte zum Thema Leitstrukturoptimierung zur Entwicklung von organometallischen Krebsmedikamenten. Im Kampf gegen Krebs stellt die metallbasierte Chemotherapie eine nicht mehr wegzudenkende Therapiemöglichkeit dar. Da gängige Platin-basierte Zytostatika allerdings eine Reihe drastischer und unerwünschter Nebeneffekte hervorrufen, hat es sich die bio-anorganische Chemie zum Ziel gesetzt alternative Krebsmedikamente zu entwickeln. "Ich fühle mich geehrt und bin stolz für einen Staatspreis vorgeschlagen und ausgewählt worden zu sein. Für mich bedeutet diese Auszeichnung die Krönung meiner bisherigen wissenschaftlichen Laufbahn", freut sich Sophia Harringer.

Informationen zu den Staatspreisen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung

Wissenschaftspreis an Masterstudentin Anna Pillinger

Der 38. Wissenschaftspreis, den die Arbeiterkammer Oberösterreich in Kooperation mit der Johannes Kepler Universität Linz vergab, stand unter dem Motto "Digitaler Wandel muss aktiv gestaltet werden!". Aus den 27 eingereichten Arbeiten wurden drei Preisträger*innen ausgezeichnet, eine Preisträgerin forschte an der Universität Wien.

Anna Pillinger wurde für ihre Arbeit mit dem Titel "Imagining Care Robots at a Dementia Station – Or: Wishing for a Unicorn" ausgezeichnet. Sie beschäftigt sich mit der Frage, wie sich Pfleger*innen auf Basis ihrer Erfahrungen potentielle Einsatzbereiche und Anwendungen von Robotern in einem Pflegewohnheim zukünftig vorstellen. Die Ergebnisse liefern nicht nur einen Einblick in die Arbeit mit Technologien in der Pflege, sondern zeigen auch Chancen und Wünsche sowie Implikationen in Bezug auf Arbeitsbedingungen auf. Technologien werden dann als hilfreich bewertet, wenn sie eine Entlastung des Personals sowie eine gute Pflege ermöglichen.

Informationen zum diesjährigen AK-Wissenschaftspreis

GAIN Gender & Agency Forschungspreise für wissenschaftliche Abschlussarbeiten

Die Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities vergibt die GAIN Gender & Agency Preise für Dissertationen, Diplom- und Masterarbeiten, die an der Universität Wien verfasst wurden. Am 16. Dezember wurde folgende Personen für ihre herausragenden arbeiten ausgezeichnet:

Dissertation

Sophia Schnack

Nina Bouraoui en dialogue : texte corporel/corps textuel et ses reflets intertextuels (à Marguerite Duras, Annie Ernaux et La Nausée sartrienne)

Masterarbeiten


Julia Geier
Bisexuelle (Un-)Sichtbarmachung und ihre Effekte in norwegischer Forschung und Literatur

Jasemin Khaleli

Queering the urban politics of transformation? Techno-Räume in Lissabon zwischen Prekarisierung und Selbstermächtigung

Tea Nujić

Feminismus in Jugoslawien. Die marxistisch-feministische Philosophie von Blaženka Despot

Claudia Strate
ZwischenWelten. Beitrag fiktionaler Literatur zur Verhandlung der Transformation(en) Osteuropas in transnational feministischen und postkolonialen Theoriedebatten

Denise Ilonka Wessel

Zwischen Angenommen und Angekommen: Queere Pfarrerinnen* in der Evangelische Kirche in Deutschland Fordern! Fördern? Chancen und Herausforderung_en!?

Forschungsplattform GAIN - Gender: Ambivalent In_Visibilities
GAIN Gender & Agency Preise

Käthe-Leichter-Preise an Wissenschafterinnen der Universität Wien vergeben

Die Käthe-Leichter-Preise für Frauenforschung, Geschlechterforschung und Gleichstellung in der Arbeitswelt zeichnet herausragende Leistungen Bereich der Sozial-, Geistes- und Kulturwissenschaften aus.

Der Käthe-Leichter Staatspreis wurde am 15. Dezember an Ökonomin Christine Zulehner vergeben. Mit ihrem Fokus auf den sogenannten "Gender Wage Gap" liefert Christine Zulehner regelmäßig aktuelle Zahlen zur Entwicklung und den Ursachen von geschlechtsspezifischen Lohnunterschieden.

Frauenministerin Susanne Raab übergab sechs weitere Preise, einer davon ging an Soziologin Emma Dowling für ihre Forschungarbeiten zu Themen wie den sozialen Wandel, feministische politische Ökonomie, Finanzialisierung und Gesellschaft, öffentliche Daseinsvorsorge sowie Arbeit und Emotionen. Laura Wiesböck (externe Lehrende am Institut für Soziologie der Universität Wien) erhielt ebenfalls einen Käthe-Leichter Preis (gestiftet von der OeNB).

Informationen zu den Käthe-Leichter-Preisen


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an bernadette.ralser(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".