Preise und Auszeichnungen im Jänner 2019

Die Universität Wien gratuliert den MitarbeiterInnen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuellen Ehrungen und Preisverleihungen.

Leticia González wird zur ChemPubSoc Europe Fellow 2016/2017 gewählt

Bereits am 8. November 2018 wurde Uni Wien-Chemikerin Leticia González mit dem ChemPubSoc Europe Fellowship ausgezeichnet. ChemPubSoc Europe vereinigt 16 europäische Forschungsgesellschaften in der Chemie und gibt europäische Fachzeitschriften hoher wissenschaftlicher Qualität heraus.

"ChemPubSoc as well as its participating societies including the Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) commit to scientific excellence and to the highest standards in publication, as a route to scientific success in Europe", erklärt Leticia González. Die Uni Wien-Wissenschafterin, die an der Fakultät für Chemie lehrt und forscht, erhält als eine von insgesamt 37 Fellows aus ganz Europa die wichtigste Anerkennung der Organisation. Mit dem Preis wird sie für ihr herausragendes Engagement bei ChemPubSoc Europe etwa als Herausgeberin der Fachperiodika "ChemPhysChem" und "ChemPhotoChem" geehrt.

Institut für Theoretische Chemie an der Fakultät für Chemie
Webseite von Leticia González
ChemPubSoc Europe
Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH)
Zum Pressebericht von ChemPubSoc Europe (13. August 2018)


Preis des Ministerpräsidenten von Polen für Marcin Minkowski

Am 19. Dezember 2018 wurde Marcin Minkowski, Computergestützte Physik an der Fakultät für Physik, in Warschau der Preis des Ministerpräsidenten von Polen verliehen. Diese Auszeichnung ehrt die herausragenden Leistungen des Nachwuchswissenschafters in seiner Dissertation "Diffusion of particles in anisotropic systems and its role in the crystal layers self-organization". Darin entwickelte er Analysemethoden für die Oberflächendiffusion und das Kristallwachstum und wandte diese in diversen Systemen an. "Ich bin sehr glücklich, diesen Preis gewonnen zu haben und freue mich darüber, dass meine Dissertation so hochgeschätzt wurde", so der Forscher.

Computergestützte Physik der Fakultät für Physik
Webseite von Marcin Minkowski


Nuno Maulide ist "Wissenschafter des Jahres 2018"

Die Auszeichnung als "Wissenschafter des Jahres 2018", die am 7. Jänner 2019 feierlich übergeben wurde, würdigt die Vermittlungsarbeit von Nuno Maulide, Professor für Organische Synthese an der Fakultät für Chemie der Universität Wien. Seit 1994 prämiert der Klub der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen jährlich ForscherInnen, die ihre Arbeit und ihr Fach einer breiten Öffentlichkeit verständlich machen und damit das Ansehen der Forschung heben.

"Die Auszeichnung ist eine großartige Chance, der Chemie eine Bühne in den Medien zu geben, welche sie normalerweise nicht hat", freut sich Preisträger Nuno Maulide. "Dies schafft die Gelegenheit, einem breiten Publikum Grundlagenforschung näher zu bringen und bei ihm ein Gefühl für die Faszination und die Relevanz von Chemie für unsere Gesellschaft zu wecken. Denn letztendlich werden wir Forschende von der Öffentlichkeit finanziert und die Leute haben das Recht zu wissen, warum es essenziell für sie ist, was wir erforschen."

Wissenschaftsminister Heinz Faßmann gratulierte Nuno Maulide in einer Aussendung sehr herzlich zur Auszeichnung. Auf Twitter meldete sich auch Bundespräsident Alexander Van der Bellen zu Wort: "Sie haben in der Vergangenheit bewiesen, dass mit Kreativität, Engagement & Neugierde unkonventionelle Lösungen f. komplexe Fragestellungen gefunden werden können."

Institut für Organische Chemie an der Fakultät für Chemie
The Maulide Group
Klub der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen
Youtube-Channel "Chemie ist In" von Nuno Maulide
Zum Bericht über die Auszeichnung in uni:view (7. Jänner 2019)
Zum Bericht des Klub der Bildungs- und WissenschaftsjournalistInnen (7. Jänner 2019)


Monika Stempkowski und Caroline Walser gewinnen den "Wettbewerb Vollzugsforschung 2019"

Am "Tag der Vollzugsforschung" des Bundesministeriums für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz am 15. Jänner 2019 wurden bereits zum zweiten Mal NachwuchswissenschafterInnen geehrt, die sich in ihren Studien- und Forschungsprojekten mit Themenbereichen des Straf- und Maßnahmenvollzugs auseinandersetzten. Der mit insgesamt 1.250 Euro dotierte Forschungspreis ging heuer u.a. an Monika Stempkowski und Caroline Walser, die für ihre Dissertationen am Institut für Strafrecht und Kriminologie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien ausgezeichnet wurden.

Gerade die Verbindung von Theorie und Praxis, die auch die ExpertInnenkommission lobend hervorhob, reizte die beiden Forscherinnen. "Ein Hauptkriterium für die Preisvergabe war die Praxisrelevanz der Forschungsarbeit. Aus diesem Grund freut es mich ganz besonders, durch den Preis Anerkennung erhalten und einen Beitrag zur Weiterentwicklung des Strafvollzugs geleistet zu haben", fasst Caroline Walser zusammen.

"Ich freue mich sehr über den Sieg beim 'Wettbewerb Vollzugsforschung 2019', stimmt Preisträgerin Monika Stempkowski ihrer ehemaligen Institutskollegin zu: "Der Wettbewerb sowie der Präsentationstag eröffnen uns Forscherinnen die Möglichkeit, unsere Ergebnisse den Personen vorzustellen, die davon in der Praxis der Justizanstalten Gebrauch machen können. Diese Verbindung zwischen Theorie und Praxis ist meiner Ansicht nach ein wichtiger Teil jedes Forschungsprojekts und ich danke dem Bundesministerium für diese Gelegenheit sowie die Unterstützung bei der Erstellung meiner Dissertation!"

Institut für Strafrecht und Kriminologie an der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz
Webseite von Caroline Walser
Webseite von Monika Stempkowski
Pressemeldung des Bundesministeriums für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz (15. Jänner 2019)


Tara Andrews erhält den Sona Aronian Armenian Studies Book Prize 2018

Am 22. Jänner 2019 wurde Tara Andrews, Historikerin und Professorin für Digital Humanities an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, der Sona Aronian Armenian Studies Book Prize 2018 zuerkannt. Seit 2014 zeichnet die National Association for Armenian Studies and Research (NAASR) jedes Jahr herausragende englischsprachige wissenschaftliche Arbeiten aus dem Bereich der Armenienforschung sowie Übersetzungen von Armenisch zu Englisch aus.
Tara Andrews legte mit ihrer 2017 bei Brill publizierten Monografie "Matt’eos Urhayec’i and His Chronicle: History as Apocalypse in a Crossroads of Cultures" erstmals eine tiefgehende Analyse der Geschichtsschreibung Matthias von Edessas um die Wende zum 12. Jahrhundert vor.

"I am very grateful to NAASR for the recognition," so die Preisträgerin, "not just of my book, but also of the importance of Matthew of Edessa’s Chronicle as a work of literature which deserves to be studied as such, for what it tells us about the worldview and expectations of the Christian communities (such as the Armenians) who are usually overshadowed by the larger regional powers. I hope that my work will be of interest, enjoyment, and use, not only to historians of the Middle Ages and Crusades but also to those who would like to learn more about the fascinating history of the Armenian people."

Institut für Geschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Webseite von Tara Andrews
National Association for Armenian Studies and Research (NAASR)
Pressebericht in "The Armenian Weekly" (21. Jänner 2019)


Michael Mitterauer-Preis für Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte in Wien

Der Michael Mitterauer-Preis zeichnet jährlich hervorragende Veröffentlichungen und wissenschaftliche Leistungen graduierter WissenschafterInnen der Gesellschafts-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte aus. Mit dem zusätzlich vergebenen Förderungspreis können auch unveröffentlichte Dissertationen prämiert werden. Am 24. Jänner 2019 wurden für die Jahre 2017 und 2018 insgesamt fünf Preise verliehen, die die herausragenden Leistungen von NachwuchswissenschafterInnen würdigten.

Der Preis wurde erstmals im Jahr 2002 aus Anlass des 65. Geburtstags und zur Anerkennung des wissenschaftlichen Lebenswerkes von Michael Mitterauer, Professor emeritus an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, ausgeschrieben. Gestiftet wird er vom gemeinnützigen Verein zur Förderung der Sozial- und wirtschaftshistorischen Studien und dem Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien gemeinsam mit der Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7) sowie seit 2003 auch dem Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur.

Hauptpreis 2018: Lars Fredrik Stöcker für seine veröffentlichte Dissertation "Bridging the Baltic Sea: Networks of Resistance and Opposition during the Cold War Era". "Auszeichnungen wie der Mitterauer-Buchpreis sind ein wichtiges Signal in einer Zeit, in der sich auch in den Geisteswissenschaften europaweit Tendenzen hin zur kumulativen Dissertation durchsetzen", erläutert der Preisträger. "Für mich persönlich sehe ich den Buchpreis auch als Chance, meine Forschungen zum Ostseeraum auch einem Wiener Publikum näherzubringen, besonders da Nord- und vor allem Nordosteuropa in der hier betriebenen geschichtswissenschaftlichen Forschung und Lehre wenig präsent sind."

Förderungspreise 2017: Christina Linsboth für ihre Dissertation"Shopping liegt bei uns noch in der Wiege". Erzeugung, Verkauf und Konsum von Bekleidung in Wien (1880–1914) sowie
Idrit Idrizi für seine Dissertation "Herrschaft und Alltag im albanischen Spätsozialismus (1976-1985)".
Förderungspreis 2018: Jessica Richter für ihre Dissertation "Die Produktion besonderer Arbeitskräfte. Auseinandersetzungen um den häuslichen Dienst in Österreich (Ende des 19. Jahrhunderts bis 1938)."

"Die Auszeichnung mit dem Michael Mitterauer-Förderungspreis ist eine besondere Ehre für mich und eine große Wertschätzung für meine Dissertation, die inzwischen als Monografie publiziert wurde", freut sich Förderungspreisträger Idrit Idrizi. "Ich freue mich außerordentlich darüber und danke dem Preiskomitee sowie allen Personen und Institutionen, die diese Arbeit unterstützt haben." Dem schließt sich Jessica Richter an: "Auch ich freue mich außerordentlich über diese Anerkennung meiner Arbeit und danke meinen BetreuerInnen für ihre unermüdliche Unterstützung. Der Preis ist gerade angesichts der Prekarität, mit der NachwuchsforscherInnen in den Geistes- und Sozialwissenschaften vielfach konfrontiert sind, eine seltene und ungemein wichtige Ermutigung zum Weiterforschen."

Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Verein zur Förderung der Sozial- und wirtschaftshistorischen Studien
Kulturabteilung der Stadt Wien (MA 7)
Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Kultur


Chemiker Nuno Maulide mit dem Ignaz L. Lieben Preis ausgezeichnet

Der "Wissenschafter des Jahres 2018" Nuno Maulide, Fakultät für Chemie der Universität Wien, erhielt am 30. Jänner 2019 außerdem mit dem Ignaz L. Lieben Preis die höchstdotierte Auszeichnung der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW). Damit würdigt die Akademie die exzellente Forschung und die herausragenden Leistungen des 39jährigen Professors für Organische Synthese bei der Entwicklung neuer Reaktionsmechanismen in der organisch-synthetischen Chemie.
Die mit 36.000 Dollar dotierte Auszeichnung wird jährlich an junge MolekularbiologInnen, ChemikerInnen oder PhysikerInnen aus Bosnien-Herzegowina, Kroatien, Slowakei, Slowenien, Tschechien, Ungarn oder Österreich für herausragende Forschungsarbeiten vergeben.

"Ohne meine großartige Forschungsgruppe wäre es nie möglich, solche Preise zu erhalten und ich bedanke mich recht herzlich bei meinen MitarbeiterInnen für ihr Engagement. Der Ignaz L. Lieben-Preis ist der älteste Wissenschaftspreis der ÖAW (und vielleicht auch des Landes). Das heißt, man blickt mit ihm auf eine Reihe von Legenden der Wissenschaft zurück", freut sich Nuno Maulide.

Er empfindet es als besondere Ehre, einen Preis zu erhalten, der ursprünglich von Ignaz Lieben gestaltet wurde: "Er war Vater von Adolf Lieben, dem ehemaligen Professor für Organische Chemie genau hier an unserer Universität Wien. Irgendwie bin ich ein Nach-Nach-Nach-... folger – und großer Fan – von Adolf Lieben, für den wir seit 2016 innerhalb der Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH) die Adolf Lieben Lectureship ins Leben gerufen haben, in deren Rahmen wir hochkarätige OrganikerInnen nach Österreich für eine Vortragsreihe einladen," erzählt Maulide.

Institut für Organische Chemie an der Fakultät für Chemie
The Maulide Group
Youtube-Channel "Chemie ist In" von Nuno Maulide
Gesellschaft Österreichischer Chemiker (GÖCH)
Bericht der APA (28. Jänner 2018)
Bericht in der Wiener Zeitung (28. Jänner 2019)
Infos zur Adolf Lieben Lectureship


Hanna Lucia Worliczek erhält den Bader-Preis für Geschichte der Naturwissenschaften

Am 30. Jänner 2019 wurde Hanna Lucia Worliczek mit dem ebenfalls durch die ÖAW vergebenen Bader-Preis für Geschichte der Naturwissenschaften ausgezeichnet. Seit 2014 forscht die Mikrobiologin zur Wissenschaftsgeschichte als Fellow im DK-Programm "Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext" an der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien. Mit dem mit 18.000 Dollar dotierten Preis wird ihre laufende Arbeit zur Geschichte beschreibender Forschung in der Zellbiologie in der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts gefördert.

"Die Auszeichnung mit dem Bader-Preis bedeutet für mich zunächst einmal eine Anerkennung meiner wissenschaftlichen Ideen für mein erstes eigenständiges und interdisziplinär angelegtes Projekt als Wissenschaftshistorikerin, über die ich mich sehr freue", so Hanna Lucia Worliczek. "Dieser Preis hat für mich aber auch eine sehr große praktische Relevanz. Er ermöglicht es mir, finanziell abgesichert ein innovatives Pilotprojekt zur Geschichte deskriptiver Forschung in der Zellbiologie durchzuführen, in dem ich mir die Grundlagen zur Einwerbung einer längerfristigen Drittmittelfinanzierung erarbeiten werde."

Institut für Geschichte, Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
DK "Naturwissenschaften im historischen, philosophischen und kulturellen Kontext"
Webseite von Hanna Lucia Worliczek


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an petra.schiefer(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".