MediaLab Phil-Kult: Neue Technik für medienbezogene Forschung

Am Donnerstag, 28. November 2019, wurde das neue MediaLab der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät von Rektor Engl eröffnet. Herzstück des neuen Hotspots für innovative medienbezogene Forschung und Lehre ist das Motion-Capture-System mit 21 Kameras der neuesten Generation.

Der Startschuss für das neue, hochmoderne Medienlabor unter der Leitung von Musikwissenschafter Jörg Mühlhans fiel am Donnerstag, 28. November 2019, mit einem Tag der Offenen Tür, einem Rundgang durch die Studios und Labore (mit der Möglichkeit, einzelne Geräte auszuprobieren), der offiziellen Eröffnung durch Rektor Engl und dem traditionellen Fakultätsvortrag der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät, diesmal mit dem Medienpsychologen Richard von Georgi aus Berlin.

Mit dem MediaLab schafft die Universität Wien einen Ort für medienbezogene geisteswissenschaftliche Forschung, der notwendige technische Modernisierungsmaßnahmen einzelner Institute bündelt und neue Perspektiven für alle Fachbereiche der Fakultät eröffnet.

Auf rund 400 Quadratmetern in der Rotunde am UZA 2 am Standort Althanstraße 14 beinhaltet das MediaLab eine Probebühne mit 30 Sitzplätzen, ein entkoppeltes Aufnahmestudio, vier Arbeits-Units, einen Schulungsraum sowie Projektarbeitsplätze.

Feierlich eröffnet Rektor Engl das neue MediaLab der Philologisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät als wichtige Infrastruktur für innovative, medienbezogene geisteswissenschaftliche Forschung an der Uni Wien.

Dekanin Melanie Malzahn freut sich über die neuen Möglichkeiten für die Mitglieder ihrer Fakultät, v.a. auch als Anziehungspunkt für exzellente NachwuchswissenschafterInnen.

MediaLab-Leiter Jörg Mühlhans erklärt beim Rundgang durch das 400 Quadratmeter große Lab die hochmoderne technische Ausstattung; im Bild das Motion-Capture-System, dessen 21 Kameras der neuesten Generation mittels reflektierender Marker, die an Spezialanzügen angebracht werden, Bewegungen im Raum aufzeichnen und analysieren.

Richard von Georgi, Studiengangsleiter des M.A. Medienpsychologie an der SRH Hochschule der Populären Künste in Berlin, hält im Rahmen der Eröffnungsfeier den Fakultätsvortrag "Der Geist im Labor: Rückbesinnung auf eine moderne neurophysiologische Forschung in den Verhaltenswissenschaften".

Musikwissenschafter Christoph Reuter (im Bild vorne links) hat die Entstehung des MediaLabs in verschiedenen Baustadien mit der 360-Grad-Kamera verfolgt und eine virtuelle Online-Tour erstellt: 

Rektor Engl testet das Motion-Capture-System. Die Kameras verfolgen reflektierende Marker, die die Bewegungen von Menschen oder Objekten "tracken". 

Freuen sich über die neuen Möglichkeiten (v.l.n.r.): Christiane Dalton-Puffer, Ute Smit, Andrea Seier, Thomas Waitz, Tecumseh Fitch, Melanie Malzahn, Vizerektor Ronald Maier (alle Fotos: © derknopfdruecker.com)

Hochmoderne Ausstattung für innovative Projekte

Vom Stimulusmaterial für empirische Forschung bis zum Filmprojekt können im Studio Medien in allen Formen und Formaten erstellt und bearbeitet werden. Gleichzeitig dient es als Raum für Experimente, in dem die Wirkung von Medien auf Menschen erforscht werden kann. Hier nur einige der hochmodernen Geräte, die es u.a. erlauben, geisteswissenschaftliche Forschung mit neurowissenschaftlichen Methoden zu verknüpfen: eine Versuchsumgebung mit hoher Bild- und Tonqualität ohne Störgeräusche von außen, zwei EEG-Messgeräte, zwei Eye-Tracker – mit ihnen kann gemessen werden, wohin Menschen blicken und wie lange der Blick an einem Ort verweilt – sowie ein Motion-Capture-System, ein hochmodernes System mit 21 Kameras der neuesten Generation für die Analyse und Aufzeichnung von Bewegungen im Raum. Daneben verfügt das MediaLab noch über viele weitere Geräte, die innovative Forschung ermöglichen – und natürlich, last but not least, genügend Server-Speicherplatz für alle neu entstehenden Forschungsdaten.

Attraktive Forschungsumgebung

Ganz im Mittelpunkt steht auch die Nachwuchsförderung: Das neue Medienlabor schafft eine attraktive Forschungsumgebung für PhD-Projekte und kann bei der Einwerbung von Drittmittelprojekten unterstützen. Angehörige der Fakultät, Studierende und NachwuchsforscherInnen können hier demnächst im Rahmen von Kursen und Workshops wichtige Skills für ihre Arbeiten erwerben.

Dabei ist das MediaLab in bester Gesellschaft – gleich nebenan befindet sich das neue Lehr- und Lernlabor AECC Biologie, das Angebote für SchülerInnen, Lehrkräfte und FachdidaktikerInnen verknüpf und im September 2019 eröffnet wurde (zum Fotonachbericht). Es wird demnächst um den Bereich Informatikdidaktik erweitert. (red/br)