Institut für Ethik und Recht in der Medizin wird 20

Das IERM wurde 1993 als interfakultäres Senatsinstitut vom Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung mit dem Auftrag errichtet, den interdisziplinären Dialog über aktuelle Probleme der Medizinethik sowie Lehrpläne und Ausbildungsvorgänge für Dozenten bei den medizinischen Berufen zu organisieren. Seither hat es sich zu einer der führenden Adressen auf den Gebieten der Medizin- und Pflegeethik sowie des Medizinrechts entwickelt. Das IERM ist das einzige universitäre Institut seiner Art in ganz Österreich und international stark vernetzt.

"Medizinethik und Medizinrecht – quo vadis?" Zu diesem Thema sprechen im Rahmen der Festveranstaltung am 20. September der Moraltheologe Günter Virt, der auch über die Anfänge des Instituts berichten wird, der Mediziner und Medizinethiker Georg Marckmann, Präsident der Akademie für Ethik und Recht in der Medizin, sowie Stefan Huster, Gesundheitsrechtsexperte von der Ruhr-Universität Bochum.

Themenfelder Medizinethik, Pflegeethik und Medizinrecht

Aufgabe des IERM ist es, Medizinethik, Pflegeethik und Medizinrecht interdisziplinär und integrativ in Forschung, Lehre und Beratung zu vertreten. Das Institut arbeitet auch mit außeruniversitären Institutionen und Organisationen zusammen, darunter die Österreichische und die Wiener Ärztekammer, das Zentrum für Medizinrecht sowie die Österreichische Plattform Patientensicherheit.

Die Initiative zur Gründung ging von Günter Virt aus, dem langjährigen Vorstand des Instituts für Moraltheologie an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Universität Wien. Virt ist einer der bekanntesten Medizinethiker Österreichs. Er war lange Jahre Mitglied der Bioethikkommission beim Bundeskanzleramt und berät seit 2001 als Mitglied der European Group on Ethics in Science and New Technologies die EU-Kommission.

Das IERM organisiert interdisziplinäre Forschungsgespräche über aktuelle Probleme der Medizinethik und des Medizinrechts, Symposien und Kongresse sowie die Lehre und Planung von Lehre an der Universität Wien, der Medizinischen Universität Wien sowie den Akademien der Gemeinde Wien für heilende Berufe.

Forschungsschwerpunkt Patientensicherheit

Besondere Forschungsschwerpunkte sind die interkulturelle Medizin- und Pflegeethik, Ethikberatung und Patientensicherheit sowie ethische und rechtliche Fragen der Forschung am Menschen. Seit 2006 bringt das IERM die Schriftenreihe "Ethik und Recht in der Medizin" heraus, die im Verlag Österreich erscheint.

Auch auf dem Gebiet der Politikberatung ist das Institut gefragt. Mehrere Institutsangehörige sind Mitglied der österreichischen Bioethikkommission. Von 2006 bis 2009 hat das IERM im Auftrag des Gesundheitsministeriums eine empirische Untersuchung zur Umsetzung des Patientenverfügungsgesetzes und den rechtlichen, ethischen und praktischen Erfahrungen gemacht. Derzeit wird an einer Nachfolgestudie gearbeitet.

Innovative Arbeit leistet das IERM im Bereich der Patientensicherheit. Bereits zum dritten Mal wird der Universitätslehrgang "Patientensicherheit und Qualitätssicherung im Gesundheitswesen" angeboten, der mit einem Master of Science (MSc) abschließt. Durchgeführt wird der Lehrgang in Zusammenarbeit mit der Österreichischen Plattform Patientensicherheit, deren Geschäftsführerin Maria Kletečka-Pulker ist.

Im Februar 2014 startet ein Zertifikatskurs "Ethik und Recht der klinischen Forschung", den das Institut in Kooperation mit der Medizinischen Universität Wien durchführt. (af)

Festakt 20 Jahre IERM
Freitag, 20. September 2013, 16 Uhr
Alte Kapelle des Instituts für Ethik und Recht in der Medizin
Campus der Universität Wien
Spitalgasse 2-4, Hof 2.8, 1090 Wien
Programm