Drittmittelerfolge in der angewandten Forschung
08. Juli 2024Forschungsprojekte an der Universität Wien gefördert durch die FFG
An der Universität Wien werden aktuell viele Projekte im angewandten Forschungsbereich gefördert. Lesen Sie hier einen Überblick über Projekte, angesiedelt in der wirtschaftsnahen Forschung, Entwicklung und Innovation.
Das Austrian Climate Research Programme (ACRP) der FFG
Die FFG fördert im Rahmen des Österreichischen Klimaforschungsprogramm (ACRP) Projekte, die sich auf die Erforschung von Klimawandel und Klimamaßnahmen, Anpassung, Abschwächung und deren wechselseitige Beziehung konzentrieren. Im Rahmen des Klima- und Energiefonds bietet das Österreichische Klimaforschungsprogramm (ACRP) eine konzeptionelle und institutionelle Grundlage für die Förderung der Klimaforschung in Österreich.
Drei Projekte an der Universität Wien werden im Rahmen des ACRP gefördert:
- Michaela Trippl vom Institut für Geographie und Regionalforschung leitet das Projekt "Regional industrial transitions under multiscalar exnovation pressures (RITMEP)", das sich mit den Herausforderungen von Regionen mit hohen Emissionen von Treibhausgasen (THG) und möglichen Lösungen zur industriellen Transition beschäftigt.
- Ovidiu Paun vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung leitet das Projekt "AlpineEpigenetics: The epigenetic dimension of effects of climate change on alpine plants", das die Auswirkungen des Klimawandels auf Ökosysteme und die biologische Vielfalt untersucht.
- Aiko Voigt vom Institut für Meteorologie und Geophysik leitet das Projekt "HighResLearn: "High-resolution machine learning for the climate community in Austria", dessen Ziel es ist neue Evaluierungsmethoden für Klimadaten zu entwickeln, um die Etablierung von neuen regionalen Klimamodellen für Österreich zu unterstützen.
FFG Spin-off Fellowship
Das FFG-Programm "Spin-off Fellowship" hat zum Ziel, das geistige Eigentum an österreichischen Universitäten und Forschungseinrichtungen so zu entwickeln, dass es die Grundlage für Neugründungen bilden kann. Akademische Spin-offs, die auf Forschungsergebnissen von Hochschulen und Forschungseinrichtungen basieren, sind ein wesentliches Element für einen effektiven Wissens- und Technologietransfer zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.
- Thi Hong Nhung Nguyen vom Institut für Biologische Chemie führt im Rahmen der FFG Spin-off Fellowship sein Projekt "GoNoDrug: Development of the drug candidates against gonorrhea" mit Host Thomas Böttcher durch, in dem sie den Weg für eine neue Generation von Ultra-Schmalspektrum-Antibiotika ebnen wollen, um sie im anschließenden Start-up weiter zu entwickeln.
Austrian Space Applications Programme (ASAP) der FFG
Weltraumtechnologien sind ein weltweiter Markt mit dynamischem Wachstum. Sie sind daher auch für Österreich sehr interessant und wichtig. Um die österreichische Wissenschaft und Industrie dabei zu unterstützen, ihre Bedeutung in diesem Markt zu erhöhen, wurde auf Empfehlung des Rates für Forschung und Technologieentwicklung das Österreichische Weltraumanwendungsprogramm initiiert. Es handelt sich um ein Bottom-up-Forschungsförderungsprogramm, das auf Weltraumwissenschaft, -technologie und -anwendungen ausgerichtet ist. Das ASAP-Programm soll bilaterale Kooperationen ermöglichen, die wissenschaftliche Beteiligung an ESA- und bilateralen Projekten unterstützen und die Entwicklung im Anwendungsbereich ergänzen.
Drei Projekte an der Universität Wien werden im Rahmen des ASAP gefördert:
- Roland Ottensamer vom Institut für Astrophysik leitet das Projekt "ARRAKIHS-IASW: Phase A/B1 development of the Instrument Application Software for ARRAKIHS", in dem er sich mit einer der Schlüsselfragen der modernen Kosmologie beschäftigt, nämlich der nach der Natur der Dunklen Materie.
- Gemeinsam mit Franz Kerschbaum, ebenso vom Institut für Astrophysik, leitet Roland Ottensamer auch das Projekt "NewWFI-IASW: Instrument Application Software for the NewAthena WFI", das sich dem Redesign bestimmter Komponenten des Weltraumteleskops ATHENA widmet.
- Manuel Güdel und Nicole Pawellek, beide vom Institut für Astrophysik, leiten das Projekt "Debris Discs: Exciting and Excited Debris Discs seen by the James Webb Space Telescope", in dem sie sich mit den Eigenschaften der Asteroiden beschäftigen, und versuchen, die Frage zu klären, ob Planeten sich in Trümmerscheiben verbergen und Systeme wie unser Sonnensystem formen.
FFG BRIDGE-Förderung der FFG
Innerhalb des BRIDGE-Programmes der FFG werden grundlagennahe Projekte von Konsortien und Partner*innen aus der wissenschaftlichen Forschung und aus der verwertenden Industrie gefördert. Die Projekte sind entsprechend den EU-Förderobergrenzen der Kategorie der industriellen Forschung zuzurechnen.
- Yllka Velaj und Claudia Plant von Fakultät für Informatik leiten gemeinsam das Projekt "CLU-Smart: Clustering of Smart-Meter Data", in dem sie Smart-Meter-Daten von rund 250.000 Haushalten untersuchen, um festzustellen, in welche Gruppen die Haushalte eingeteilt werden können und wie sich diese Cluster über die Zeit verändern.
Climate & Cultural Heritage (CCH) der FFG
Ziel dieser Förderung ist es, transdisziplinäre und konvergente Forschungsansätze zum Thema kulturelles Erbe und Klimawandel zu unterstützen. Die Regionen-übergreifende Zusammenarbeit der Forschungsgemeinschaft soll gefördert und ein Beitrag zu Wissensfortschritten und politischen Veränderungen auf globaler Ebene geleistet werden.
Zwei Projekte an der Universität Wien werden im Rahmen des CCH gefördert:
- Simon Alexander Bunchuay-Peth vom Institut für Geographie und Regionalforschung leitet das Projekt "CuHeMo: Cultural Heritage in Motion: Indigenous Knowledge and Mobile Livelihoods in Changing Climates", das auch internationale Partner*innen u.a. von der Wageningen University und der Mahidol University durchführt. Im CuHeMo-Projekt wird die Rolle, die kulturelles Erbe bei der Anpassung an den Klimawandel spielt untersucht, wobei Expert*innen aus den Klimawissenschaften, Sozialwissenschaften und indigene Wissensträger*innen in Dialog treten.
- Olga Povoroznyuk und Peter Schweitzer, beide vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie, führen gemeinsam das Projekt "ARCA Biolcultural Heritage in Arctic Cities: Resource for Climate Adaptation?" durch. Ziel des Projekts ist es zu verstehen, ob und wie traditionelles ökologisches und Indigenes Wissen sowie Mensch-Umwelt-Beziehungen, die den Kern des biokulturellen Erbes bilden, zur Anpassung an den Klimawandel in städtischen Gebieten und umliegenden Landschaften beitragen können.
FOODRETEC-Programm der FFG
Ziel des FOODRETEC-Programms ist es, eine Reihe hochkarätiger, transnationaler und transdisziplinärer Forschungskonsortien zu fördern die darauf abzielen, durch Wissensaufbau zu einer erfolgreichen Änderung hin zu einer gesünderen und nachhaltigeren Ernährung beizutragen. Die verbesserte Nutzung von Ressourcen und das Design neuer Lebensmittel werden hierbei treibende Kräfte sein. Das neue Wissen wird zur Vorbereitung auf den zukünftig höheren globalen Nahrungsmittelbedarf bei knappen Ressourcen beitragen.
- Arnd Florack von der Fakultät für Psychologie leitet das Projekt "ComMEATted Committed to the responsible development of meat replacement products and practices: comparing barriers and potentials", das darauf abzielt, die Frage zu beantworten, unter welchen Bedingungen europäische Verbraucher*innen in fünf nationalen Kontexten (Österreich, Frankreich, Irland, Norwegen und Rumänien) bereit sind, sich für eine Ernährung mit alternativen Proteinen zu entscheiden.