Preise und Auszeichnungen im Dezember 2022

Die Universität Wien gratuliert den Mitarbeiter*innen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über aktuelle Ehrungen und Preisverleihungen.

Preis der Stadt Wien 2022 für herausragende Leistungen in Kultur und Wissenschaft für Birgit Sauer und Andreas Richter 

Die Preise der Stadt Wien werden jährlich für herausragende Leistungen in den Fachbereichen Architektur, Bildende Kunst, Literatur, Musik, Publizistik, Wissenschaften und Volksbildung verliehen. Die 1947 ins Leben gerufene Auszeichnung gilt als Würdigung für das bisherige Lebenswerk und hebt die Bedeutung Wiens als lebendigen Ort der Wissenschaft und Kultur hervor. Die Preise sind mit jeweils 10.000 Euro dotiert und werden am 15. Mai 2023 im Festsaal des Wiener Rathauses verliehen.

Der Preis der Stadt Wien 2022 im Bereich der Geistes-, Kultur-, Sozial- und Rechtswissenschaften wird an Birgit Sauer vom Institut für Politikwissenschaft verliehen. Birgit Sauer ist seit 2006 Professorin für Politikwissenschaft an der Universität Wien. Zu ihren Verdiensten zählt die Internationalisierung und interdisziplinäre Erweiterung der Wiener Politikwissenschaft. Ihre Forschungsschwerpunkten sind die Populismus- und Demokratieforschung, die Staats- und Institutionentheorie, die Theorie der Emotionen und Affekte in der Politik und die Gender Studies.

Der Preis der Stadt Wien 2022 im Bereich Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft, Technik geht an Andreas Richter. Er ist seit Oktober 2011 Professor für Ökosystemforschung am Department für Terrestrische Ökosystemforschung und derzeitiger Leiter des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft der Universität Wien. Der Ökologe gilt als international herausragender Wissenschaftler im Bereich der Ökosystemforschung. Mit seinen innovativen Forschungsansätzen in der Klimawandelforschung und Bodenmikrobiologie trägt er maßgeblich zum exzellenten Ruf der Umweltforschung in Wien bei und gehört seit Jahren zu den meistzitierten Forschern weltweit.

Information zum Preis der Stadt Wien
Presseaussendung zum Preis der Stadt Wien 2022

 

Andreas Richter erhält die Philipp-Duchaufour-Medaille 

Professor Andreas Richter erhält neben dem Preis der Stadt Wien noch eine weitere Ehrung: Die Philipp-Duchaufour-Medaille 2023. Die Medaille wird von der Division on Soil System Sciences der European Geosciences Union (EGU) für "herausragende Beiträge zur Bodenkunde" verliehen und gilt als höchste Auszeichnung im Bereich der Bodenkunde. Die Preisverleihung findet während der Generalversammlung der EGU im April 2023 statt. Die EGU ist die führende Organisation für erd-, planeten- und weltraumwissenschaftliche Forschung in Europa und hat rund 18 000 Mitglieder aus der ganzen Welt.

"Böden sind wohl die größte Herausforderung für die ökologische Forschung. Für mich ist der Boden aber auch der faszinierendste Lebensraum der Erde. Ich fühle mich sehr geehrt, diese Auszeichnung zu erhalten und bin den vielen Mitarbeitern und Studenten dankbar, die dies möglich gemacht haben", sagt Andreas Richter. Er ist seit 2011 Professor für Ökosystemforschung der Universität Wien und leitet das Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft und dessen Abteilung für Terrestrische Ökosystemforschung. Seine Forschungsschwerpunkte sind Bodenökologie, Interaktionen zwischen Pflanzen und Mikroben und die Rolle der Böden im Klimawandel.

Information zur Philipp-Duchaufour-Medaille
Pressemeldung auf der Website der Philipp-Duchaufour-Medaille
Zentrum für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaften

 

Michael Wagner in die Europäische Akademie der Wissenschaft und Künste gewählt

Die Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste ist ein transnationales und interdisziplinäres Netzwerk, das rund 2000 renommierte Wissenschaftler, Künstler und Geistliche (darunter 37 Nobelpreisträger) weltweit verbindet, die sich für innovative Forschung, interdisziplinäre und transnationale Zusammenarbeit sowie für den Austausch und die Verbreitung von Wissen einsetzen. Die Mitglieder der Akademie werden für ihre herausragenden Leistungen in Wissenschaft, Kunst und Verwaltung gewählt.

Die Universität Wien freut sich, dass der Mikrobiologe Michael Wagner nun zum Mitglied der Klasse Technik- und Umweltwissenschaften gewählt wurde. "Ich fühle mich sehr geehrt in diese renommierte Akademie aufgenommen worden zu sein und freue mich schon sehr auf den Austausch und die gemeinsame Arbeit mit den ca. 2000 Wissenschafter*innen, Künstler*innen und Politiker*innen aus Europa, die in dieser Akademie vereint sind", sagt Michael Wagner. Er ist seit 2003 Professor für Mikrobielle Ökologie, stellvertretender Leiter des Zentrums für Mikrobiologie und Umweltsystemwissenschaft und Senatsmitglied der Universität Wien.

Website der Europäische Akademie der Wissenschaften und Künste

 

Die Universität Wien erhält einen Diversitas-Hauptpreis 2022

Das Bundesministerium für Bildung, Wissenschaft und Forschung zeichnet mit dem Diversitätsmanagement-Preis "Diversitas" österreichische Hochschul- und Forschungseinrichtungen für herausragende, innovative Leistungen auf dem Gebiet des Diversitätsmanagements aus. Prämiert werden Leistungen, die an der eigenen Einrichtung in jüngster Zeit zu einer bedeutenden diversitätsspezifischen Belebung geführt haben. 

Die Universität Wien hat mit ihrer Schwerpunktsetzung "Multiply Diversity! Multiplikator*innen im Fokus gelebter Diversität an der Universität Wien" am 12. Dezember 2022 einen der "Diversitas"-Hauptpreise 2022, die mit je €25.000.- dotiert sind, vom Bundesminister Martin Polaschek verliehen bekommen.

Informationen zum Diversitätsmanagement-Preis "Diversitas"
Presseaussendung zum
"Diversitas"- Hauptpreis 2022


Sechs Award of Excellence Preisträger*innen 2022 kommen von der Universität Wien

Zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vergibt das Bundesministerium für Wissenschaft und Forschung (BMWFW) jedes Jahr den Award of Excellence um herausragende Dissertationen zu würdigen. Mit diesem Staatspreis, der mit € 3000.- dotiert ist und aus Mitteln der Studienförderung finanziert wird, werden seit 2008 jährlich die 40 besten Dissertationen des abgelaufen Studienjahres honoriert.

Die Universität Wien freut sich, dass bei der diesjährigen feierlichen Überreichung des Preises am 14. Dezember 2022 in der Aula der Wissenschaften, sechs Preisträger*innen von der Universität Wien ausgezeichnet wurden.

Musikwissenschafterin Isabella Czedik-Eysenberg konzentrierte sich in ihrer Dissertation "Semantische Modellierung wahrnehmungspsychologischer Musikdimensionen auf Basis von akustischen Signaleigenschaften" mit den Fragen: Was bedeutet "Härte" in der Musik? Anhand welcher Klangeigenschaften lässt sich ein Konzept wie musikalische "Düsterkeit" beschreiben? Im Zuge ihrer Doktorarbeit wurde eine Software entwickelt, mit der sich wahrgenommene Musikeigenschaften auf Basis akustischer Signalmerkmale modellieren lassen.

Kommunikationswissenschafterin Jana Laura Egelhofer beschäftigte sich in ihrer Dissertation mit dem öffentlichen und wissenschaftlichen Diskurs rund um die "Fake News"-Krise. Unter dem Titel "Es gefällt mir nicht, also nenne ich es "fake" – Die Inhalte und Auswirkungen des Fake-News-Diskurses" führte sie insgesamt vier Studien durch, in denen sie untersuchte, wie das Label "Fake News" von Politiker*innen für deren Zwecke instrumentalisiert wird.

Philosoph Eckardt Lindner beschäftigte sich in seiner Dissertation "Anorganisches Leben. Post-Vitalismus nach Deleuze" mit der Nicht-Existenz des Anorganischen in der westlichen Philosophie. Was "organisch" bedeutet lässt sich leicht definieren - das Anorganische wird hingegen oft nur in Abgrenzung zum Organischen verstanden. Für Linder ist diese Erklärung unzureichend, deshalb untersuchte er diese Begriffe in seiner Dissertation genauer. Die schwerwiegenden und bis zum heutigen Tag spürbaren realwirtschaftlichen Auswirkungen von Finanzkrisen, insbesondere der Krise von 2008, haben eine anhaltende und intensive Debatte über die optimale Gestaltung regulativer Maßnahmen ausgelöst.

Wirtschaftswissenschafterin Flora Lutz beschäftigte sich in ihrer Doktorarbeit "Makroprudenzielle Regulierung in der Gegenwart von Liquiditätsrisiken" damit, ein besseres Verständnis von Finanzmarkinstabilitäten indiziert durch Liquiditätsrisiken zu generieren. 

Psychologin Quynh Trinh Nguyen beschäftigte sich in ihrer Dissertation "Interpersonale neuronale und physiologische Synchronität in der frühen Entwicklung: Die Rolle von kommunikativen Rhythmen und Priors" mit der neuronalen und physiologische Synchronität zwischen Eltern und ihren Kindern. In vier Studien konnte sie zeigen, dass Säuglinge schon im Alter von vier Monaten neuronale und physiologische Synchronität mit ihren Bezugspersonen zeigen.

Chemikerin Deborah Romito beschäftigt sich in ihrer Dissertation "Nutzung der Chalcogen Bondings als supramolekulares Werkzeug für vielseitige Anwendungen in der festen und flüssigen Phase" mit der Herstellung von Molekülen, die ganz bestimmte Wechselwirkungen mit anderen Molekülen zeigen. Durch die Verwendung spezieller Atome - sogenannter Chalcogen-Atome - kann man erreichen, dass die Moleküle auf maßgeschneiderte Weise miteinander interagieren. Dieser Effekt konnte erfolgreich genutzt werden, um den Aufbau eines Halbleitermaterials zu steuern.

Weitere Informationen zu den Staatspreisen des Bundesministeriums für Bildung, Wissenschaft und Forschung


Großes Silbernes Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich für Anton Zeilinger

Zehn Tage nachdem er in Stockholm den Physik-Nobelpreis erhielt wurde Anton Zeilinger am 20. Dezember 2022 neuerlich geehrt: Bundespräsident Alexander Van der Bellen zeichnete den hochdekorierten Wiener Quantenphysiker mit dem "Großen Silbernen Ehrenzeichen mit dem Stern für Verdienste um die Republik Österreich" aus. An der Ehrung in der Präsidentschaftskanzlei nahmen auch Bundeskanzler Karl Nehammer und Bildungsminister Martin Polaschek teil.

"Anton Zeilinger hat in den letzten Jahrzehnten das Bild der Wissenschaft geprägt, wie niemand sonst", erklärte Bundespräsident Van der Bellen und hob neben den wissenschaftlichen Verdiensten des Physikers, für die er den Nobelpreis bekommen hat, auch seine zahlreichen anderen Aktivitäten hervor. Konkret nannte er die Gründung des Institute of Science and Technology Austria (ISTA) in Klosterneuburg (NÖ), das nach einer Idee Zeilingers entstanden ist, sowie dessen Präsidentschaft an der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) von 2013 bis 2022.

Weitere Informationen zu den Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich