Forschungsplattformen 2011
| 14. Dezember 2010Neue Fragestellungen entstehen häufig an den Grenzen der Fächer. Um ihre Entwicklung zu fördern, schafft die Universität Wien flexible Organisationsformen. Das Instrument der Forschungsplattform dient zur Förderung besonders innovativer, fächerübergreifender Forschungsgebiete. Im Jänner 2011 werden die Forschungsplattformen "Active Aging" und "Cognitive Science" neu eingerichtet, verlängert wird die Forschungsplattform "Human Rights in the European Context".
Die ersten Forschungsplattformen sind mit dem neuen Organisations- bzw. Entwicklungsplan 2004/05 eingerichtet worden. 2010 fand eine neuerliche Ausschreibung statt, in deren Rahmen acht Anträge mit insgesamt 27 Beteiligungen von Fakultäten und Zentren eingereicht wurden. Basierend auf einem internationalen Begutachtungsverfahren und nach Anhörung des Scientific Advisory Boards der Universität Wien hat das Rektorat beschlossen, zwei weitere Forschungsplattformen einzurichten und eine sehr erfolgreiche Forschungsplattform zu verlängern. Somit laufen an der Universität Wien ab 2011 insgesamt 18 Forschungsplattformen.
Forschungsplattform "Active Ageing": Lebensqualität im Alter
In Rahmen der zwischen der Fakultät für Lebenswissenschaften und dem Zentrum für Sportwissenschaften eingerichteten Forschungsplattform "Active Ageing" werden die Auswirkungen von Ernährungsumstellung und Bewegung auf die Gesundheit und Mobilität älterer Menschen untersucht. Die ForscherInnen verknüpfen dabei ernährungsphysiologische und sportmedizinische Untersuchungen mit modernen molekularbiologischen und zellbiologischen Methoden. Ziel des Projekts ist es, Möglichkeiten zur Verbesserung der Lebensqualität im Alter zu finden.
Neben Karl-Heinz Wagner und Oliver Neubauer (beide Ernährungswissenschaften) werden sich an der Forschungsplattform auch Verena Dirsch (Pharmakognosie) sowie Norbert Bachl, Harald Tschan und Barbara Wessner (alle drei Sportwissenschaften) beteiligen.
Forschungsplattform "Cognitive Science": Entwicklung der Kognition
In der Forschungsplattform wird die naturwissenschaftliche mit der geistes- und sozialwissenschaftlichen Expertise zum Thema verknüpft. Das Team arbeitet an drei großen Schwerpunkten: Kognition und Kunst; vergleichende Kognition zwischen Tieren und Menschen, um die Entwicklung der menschlichen Kognition besser zu verstehen. Der dritte große Schwerpunkt "Kognition, Sprache und Kreativität" rundet das Forschungsspektrum ab. Die Forschungsplattform ist als Ausgangspunkt für zukünftige strukturierte Doktoratsprogramme und gemeinsame interdisziplinäre Forschungsanträge konzipiert. Langfristiges Ziel ist es, den an der Universität Wien im Aufbau befindlichen Schwerpunkt "Cognitive Science" noch weiter zu entwickeln.
Sprecher der Plattform sind Franz-Markus Peschl vom Institut für Philosophie und Helmut Leder, Vorstand des Instituts für psychologische Grundlagenforschung der Universität Wien. Darüber hinaus sind Ulrich Ansorge (Psychologie), Gerhard Budin (Translationswissenschaft), Tecumseh Fitch und Ludwig Huber (Kognitionsbiologie) sowie Raphael Rosenberg (Kunstgeschichte) an der Plattform beteiligt.
Verlängerung der Forschungsplattform "Human Rights in the European Context"
Die im Februar 2008 gegründete Forschungsplattform "Human Rights in the European Context" wird verlängert. Unter ihrem Dach haben sich WissenschafterInnen von zwölf Instituten aus sechs Fakultäten der Universität Wien unter der Leitung von Manfred Nowak zusammengeschlossen, um die interdisziplinäre Lehre und Forschung zum Thema Menschenrechte in Europa voranzutreiben. (cb)