Rektor Engl: Erfolgreicher Satellitenstart der Universität Wien

Am Montag, 25. Februar, kurz nach 13.30 Uhr, starteten die Satelliten UniBRITE für die Universität Wien und BRITE Austria der TU Graz mit Hilfe der indischen Weltraumagentur ISRO ihre Mission ins All.

Mit an Board ist ein neues Diagnoseverfahren zur Erforschung der Struktur von hellen, massereichen Sternen, das die Universität Wien auf dem Gebiet der Asteroseismologie international positioniert. UniBRITE ist Teil von BRITE-Constellation, einem weltweiten Forschungsprojekt mit sechs baugleichen Satelliten – paarweise aus Österreich, Kanada und Polen.

Österreich erstmals Satelliten-Startland

"Der heutige Satelliten-Start, der Österreich erstmals zu einem Satelliten-Startland macht, zeigt einmal mehr: Die Wissenschaftlerinnen und Wissenschaftler an unseren Universitäten sind international hervorragend vernetzt und können weltweit mit den besten und innovativsten mithalten", so Karlheinz Töchterle, Bundesminister für Wissenschaft und Forschung. Erfreulich ist aus Sicht des Ministers auch, dass die Universitäten verstärkt – und im Sinne des Hochschulplans – kooperieren, "das kommt den einzelnen Universitäten, aber vor allem auch dem Wissenschaftsstandort Österreich zugute". Weiters zeige sich, dass sich das Fokussieren auf Stärken, in diesem konkreten Beispiel auf die Weltraumforschung und Astronomie, bezahlt mache.



Live dabei: Universität Wien startet Satelliten in Indien
Österreich ist erstmals offizielles Startland für eine Satelliten-Forschungsmission. Über 200 Interessierte verfolgten am Montag, 25. Februar, live per Webcast in der Aula am Campus der Universität Wien den Satellitenstart in Indien mit. Neben beteiligten Wissenschaftern sprachen auch Wissenschaftsminister Karlheinz Töchterle und Rektor Heinz W. Engl. Zum Uni:Blick




"Die Universität Wien schafft es in Kooperation mit der Universität Toronto und in Zusammenarbeit mit der TU Graz ein international beachtetes Projekt in seine Abschlussphase zu bringen. Die heutige österreichische Premiere eine Satellitenstarts hat Bedeutung für die Astroseismologie weit über die Landesgrenzen hinaus.", freut sich Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.

Ziele der BRITE-Constellation

BRITE steht für BRIght Target Explorer, und es handelt sich dabei um 20 Zentimeter lange und 8 Kilogramm schwere, würfelförmige Nanosatelliten. UniBRITE wurde unter Beteiligung des Instituts für Astronomie der Universität Wien am kanadischen Space Flight Laboratory der Universität Toronto entwickelt und gebaut. Parallel dazu baute die TU Graz BRITE-Austria, den ersten in Österreich konstruierten Satelliten und Zwilling von UniBRITE.

BRITE-Constellation hat die Erforschung der Entwicklungsgeschichte und Struktur massereicher Sterne zum Ziel. Die beteiligten WissenschafterInnen hoffen, wichtige Erkenntnisse in Bezug auf unser Sonnensystem zu erlangen. Weiters wird die Rolle von stellaren Winden im interstellaren Materiekreislauf genauer untersucht und versucht, über Pulsation von Sternen mit Hilfe der Asteroseismologie das Alter und die Entwicklung dieser Sterne zu bestimmen.

Start in Indien am 25. Februar

UniBRITE und BRITE-Austria kreisen in einer 800 Kilometer über der Erde führenden Umlaufbahn, die die Satelliten entlang der Tag-Nachtgrenze in 101 Minuten die Erde umkreisen lässt. Nach einem geglückten Start beträgt die Lebensdauer eines Satelliten mindestens zwei Jahre, es sind aber auch zehn Jahre und darüber möglich.