1,5 Mio. Euro für "Young Investigator" Christoph Eisenegger
| 06. Mai 2014Im Rahmen des WWTF-Programms "Vienna Research Groups for Young Investigators" (VRG) erhält der Neurobiologe Christoph Eisenegger insgesamt 1,5 Mio. Euro. Er kommt von der Universität Cambridge an die Universität Wien, um seine Forschungsgruppe an der Fakultät für Psychologie aufzubauen.
Ziel des Programms "Vienna Research Groups for Young Investigators (VRG)" des Wiener Wissenschafts- und Technologiefonds (WWTF) ist es, vielversprechende junge ForscherInnen nach Wien zu holen, um hier eine Forschungsgruppe aufzubauen, und somit längerfristig an den Standort zu binden.
2013 wurde die vierte Ausschreibung im Rahmen des VRG-Förderprogramms durchgeführt, und zwar im WWTF-Schwerpunkt "Cognitive Sciences". Die eingelangten Anträge wurden von einer internationalen Jury und mehreren GutachterInnen bewertet und schließlich wurde ein Wissenschafter ausgewählt: Christoph Eisenegger, der von der Cambridge University an die Universität Wien kommt.
Die neurobiologischen Grundlagen des menschlichen Sozialverhaltens
Der Neurobiologe Christoph Eisenegger hat sich an der Universität Zürich auf die Erforschung der neurobiologischen Grundlagen von Entscheidungsprozessen spezialisiert. Schwerpunktmäßig untersucht er die hormonellen Grundlagen menschlichen Sozialverhaltens; zuletzt forschte er an der Universität Cambridge zur Rolle des menschlichen Belohnungssystems bei Entscheidungen.
Am Institut für Psychologische Grundlagenforschung und Forschungsmethoden der Fakultät für Psychologie der Universität Wien baut er nun eine Arbeitsgruppe auf, die sich zunächst der Entwicklung neuer paradigmatischer Ansätze zur Erforschung der neurobiologischen Grundlagen von wiederholten sozialen Interaktionen widmen wird.
"Auf Basis dieser fortschrittlichen Ansätze wollen wir im nächsten Schritt alltägliche Situationen wie z.B. Wettbewerbssituationen oder wiederholte Vertrauensbeziehungen in einem kontrollierten Experimentalumfeld abbilden und damit experimentell untersuchen", erklärt Eisenegger.
Interdisziplinärer Ansatz
Mittels pharmakologischer und neurowissenschaftlicher Methoden sollen dann die neurochemischen Grundlagen solcher sozialen Phänomene erforscht werden. In einem interdisziplinären Ansatz werden dabei auch mathematische Modelle eingesetzt. "Diese Modelle sollen die Komplexität wiederholter sozialer Interaktionen abbilden, um diese statistisch auszuwerten und schlussendlich 'psychologisch' und neurobiologisch greifbar zu machen", erklärt der "Young Investigator".
Das Projekt wird in enger Kooperation mit Claus Lamm und der Social, Cognitive and Affective Neuroscience Unit an der Universität Wien durchgeführt, die insbesondere ihre Expertise in der Verwendung bildgebender Verfahren wie fMRT zur Erforschung der neuronalen Mechanismen menschlichen Sozialverhaltens einbringen wird. "Unser Ziel ist ein vertieftes Verständnis der grundlegenden neurobiologischen Systeme, die uns eine Anpassung an die sich oft sehr schnell ändernden sozialen Beziehungen zu anderen Menschen ermöglichen", schließt Christoph Eisenegger. (red)