6 Fragen an Zentrumsleiter Lutz-Helmut Schön

Seit März 2013 leitet der Professor für Didaktik der Naturwissenschaften, Lutz-Helmut Schön, das Zentrum für LehrerInnenbildung der Universität Wien. Im Interview spricht er über Herausforderungen und Zukunftsvisionen.

1) Welche Erwartungen haben Sie an Ihre neue Position?
Im offenen Austausch mit den Kolleginnen und Kollegen die LehrerInnenbildung weiterentwickeln!

2) Was sehen Sie als größte Herausforderung an?
Eine fruchtbare Kooperation mit den Pädagogischen Hochschulen zu entfalten, welche die jeweiligen Kompetenzen sinnvoll miteinander verknüpft, insbesondere für die Praxisphase in den zu entwickelnden Mastercurricula. Die gesetzlichen Grundlagen sind entsprechend zu verändern!


BIOGRAPHISCHES:


Lutz-Helmut Schön, geboren 1946 in Braunschweig, Deutschland, studierte von 1965-1971 Physik an der TU Carolo-Wilhelmina zu Braunschweig. 1979 Promotion zum Dr. rer. nat. an der Universität Kassel. 1991 Martin Wagenschein Preis. 1992 Habilitation für Didaktik der Physik an der Universität Kassel. 1996-2013 Professor für Didaktik der Physik an der Humboldt-Universität zu Berlin. 1996-2001 Vorsitzender der Gesellschaft für Didaktik der Chemie und Physik (GDCP). 2005 Preis für die beste Lehre in der Mathematisch Naturwissenschaftlichen Fakultät I. 2007-2011 Vorsitzender der Gesellschaft für Fachdidaktik (GFD). 2008-2010 Dekan der Mathematisch-Naturwissenschaftlichen Fakultät I der Humboldt-Universität zu Berlin. 2010-2013 Sprecher des Humboldt-ProMINT-Kollegs an der Humboldt-Universität zu Berlin. 2011-2012 Wissenschaftlicher Direktor der Humboldt Graduate School. Seit März 2013 Professur für Didaktik der Naturwissenschaften und Bestellung zum Leiter des Zentrums für LehrerInnenbildung der Universität Wien.


3) Wo sehen Sie die Universität Wien in zehn Jahren, und was ist auf dem Weg dorthin wichtig?
Die Universität gewinnt für den Beruf der Lehrerin und des Lehrers die am besten dafür geeigneten jungen Menschen und ermöglicht diesen eine fachlich breite und exemplarisch vertiefte und pädagogisch-psychologisch fundierte Bildung und begleitet jene auf dem Weg zu einer authentischen Persönlichkeit. In den Curricula ist Freiraum für eine eigenverantwortliche Vertiefung entsprechender Inhalte zu schaffen.


4) Ihr wissenschaftliches Vorbild?
Martin Wagenschein, der Altmeister der Didaktik der Physik mit seinem genetisch-sokratisch-exemplarischen Prinzip des Lehrens und
Richard P. Feynman, Theoretischer Physiker und Nobelpreisträger, dem es gelingt klassische und moderne Inhalte der Physik gleichermaßen verständlich darzustellen.


5) Ihr Lieblingsplatz an der Universität Wien?  
Der Balkon in der Porzellangasse 4.

6) Welches Buch liegt zurzeit auf Ihrem Nachtkästchen?  
"Warum es die Welt nicht gibt" des Philosophen Markus Gabriel.


 BLICK INS FOTOALBUM:



 

"Das Foto ist August 1968 bei meinem freiwilligen Foschungspraktikum an der Physikalisch-Technischen Bundesanstalt (PTB) in Braunschweig entstanden; in jenen Tagen diskutierten wir den Einmarsch der Truppen des Warschauer Paktes in Prag." (Foto: Privat)





"Das Farbfoto zeigt mich bei der Installation des Foucaultschen Pendels im Technischen Museum Wien, Juni 1999. Für viele Standorte in Deutschland und Europa habe ich lange Foucault-Pendel entwickelt und installiert, die die Rotation der Erde hier auf der Erde sichtbar machen; Foucault-Pendel sind ein physikalisches Hobby von mir." (Foto: Privat)