Bernd Stampfl: "Vertrauen ist das A und O"

Seit dem 9. Jänner ist Bernd Stampfl neuer Leiter der DLE Raum- und Ressourcenmanagement. Seine Mission: Zufriedene KundInnen und zufriedene MitarbeiterInnen. Sein Weg: Vertrauen und Transparenz.

19 Fakultäten und Zentren, 9.600 MitarbeiterInnen und rund 94.000 Studierende – als größte Forschungsinstitution Österreichs ist die Universität Wien der ideale Arbeitsplatz "für einen Gebäudetechnikmenschen", wie Bernd Stampfl sich schmunzelnd bezeichnet. Der 47-Jährige ist seit Anfang 2017 neuer Leiter der DLE Raum- und Ressourcenmanagement (RRM) und freut sich auf die vielfältigen Aufgaben, die sein neuer Arbeitsplatz bereithält. Vertrauen und Transparenz haben für Stampfl dabei oberste Priorität. "Ich möchte meinen MitarbeiterInnen vertrauen können und hoffe, dass auch sie mir Vertrauen entgegenbringen. Zu wissen, dass man sich auf die anderen verlassen kann, ist in der Zusammenarbeit das A und O."

Die DLE Raum- und Ressourcenmanagement (RRM) umfasst 100 MitarbeiterInnen und ist für das gesamte Facility Management der Universität Wien zuständig. Dazu gehören die Bereiche Gebäudebetrieb, Bewachung, Raum, Büroausstattung, Energie, Sicherheit, Reinigung, ArbeitnehmerInnenschutz und vieles mehr. Mehr Informationen zu den Services


Von Fischen über Sterne bis hin zu Münzen

Gebäude haben Bernd Stampfl schon immer interessiert. Was steckt hinter der Fassade? Wie leben, arbeiten und forschen Menschen? "Das sind Fragen, die ich spannend finde. Und natürlich hat mein Job den angenehmen Nebeneffekt, dass ich viele interessante Gebäude sehe", lacht der gebürtige Vorarlberger. Ob die Gestaltung einer Fish & Marine Facility, der Einbau eines Elektronenmikroskops oder die Platzierung einer Münzsammlung: "Durch die unterschiedlichen Forschungsbereiche und Gebäude an der Universität Wien hat das RRM fast täglich mit neuen Herausforderungen zu tun, die wir gerne umsetzen", so Bernd Stampfl, den es zum Abschalten vom Berufsalltag gerne mal in die Berge – ohne Gebäude, dafür mit Berggipfel – zieht.

Einen Lieblingsplatz an der Uni Wien hat Bernd Stampfl bislang noch nicht, aber seinen täglichen "Arbeitsweg" durch den Arkadenhof schätzt er sehr: "Der Arkadenhof strahlt für mich eine positive Energie aus. Durch die Studierenden ist dort viel Leben und viel Zukunft – und ich bin froh, an dieser Zukunft mitarbeiten zu dürfen." (Foto: Barbara Mair/Universität Wien)


"Die Vielfalt begeistert mich"

Persönlich reizt Bernd Stampfl an seinem neuen Job u.a. die gesellschaftliche Funktion der Universität Wien: "Die Aussage 'Offen für Neues. Seit 1365' finde ich wirklich gelungen – und erlebe es gerade selbst: Ich lerne jeden Tag etwas Neues, sei es in Gesprächen mit WissenschafterInnen oder mit KollegInnen. Diese Vielfalt der Uni Wien begeistert mich." Integrität ist für den neuen DLE-Leiter dabei mehr als nur ein Schlagwort. "Ich sehe mich als eine Art Treuhänder. Wir arbeiten im Auftrag der Gesellschaft, dazu gehört auch, mit dem Geld der SteuerzahlerInnen sorgsam umzugehen."

Dass Bernd Stampfl offen für Neues ist, zeigt sich auch an seinem beruflichen Werdegang. Nach der Matura schnupperte der damals 19-jährige kurz in das Studium der Verfahrenstechnik an der TU Graz hinein, begann dann aber – "das war mir zu trocken" – eine Lehre als Blechblasinstrumentenerzeuger. "Ich habe die Ausbildung fertig gemacht, aber auf Grund recht überschaubarer Berufsaussichten eine zweijährige Ausbildung am HTL Kolleg für Maschinenbau angeschlossen. Danach habe ich direkt in der Gebäudetechnik angefangen", beschreibt der Familienvater, der zuletzt als Bereichsleiter Facility- und Energiemanagement bei der Porreal GmbH tätig war, die Anfänge seiner beruflichen Laufbahn.

Von 2011 bis 2013 hat Bernd Stampfl als Leiter der Abteilung "Building Performance and Sustainability" bei Siemens India gearbeitet. Eine Zeit, aus der er u.a. mit "ein bisschen mehr Gelassenheit" nach Österreich zurückkam. "In Indien habe ich gelernt, dass man auch einmal darauf vertrauen kann, dass Dinge gut ausgehen. Die indische Weisheit 'Am Ende ist alles gut und wenn es nicht gut ist, ist es noch nicht das Ende' beschreibt das treffend. Ein Optimismus, den wir auch hierzulande öfters mal haben könnten", lacht Stampfl. (Foto: privat)

Biologiezentrum Universität Wien St. Marx

Ein aktuelles Projekt, das für den DLE-Leiter an der Universität Wien ansteht, ist das neue Laborgebäude "Biologiezentrum Universität Wien St. Marx", das im 3. Wiener Gemeindebezirk entsteht und 2021 bezugsfertig sein soll. Gerade solch langfristiges Planen schätzt er an seiner neuen Tätigkeit sehr: "In der Privatwirtschaft stehen primär Monatsergebnisse im Vordergrund, eine langfristige Perspektive fehlt dagegen oft. An der Uni ist das anders. Hier wird mehr in mittel- bis langfristigen Kategorien gedacht."

Denken wir also mittelfristig – was wünscht sich Bernd Stampfl in einem Jahr erreicht zu haben? "Ich wünsche mir, dass unsere Kunden das RRM als erstklassig funktionierenden Dienstleister wahrnehmen. Dass meine MitarbeiterInnen sagen: Hier arbeite ich gerne und kann meinen Beitrag leisten. Und dass strategische Projekte wie das Biologiezentrum in die richtige Richtung laufen." (mw)