Drittmittelerfolge der Universität Wien im Jahr 2017
| 26. Januar 2018Im Jahr 2017 bewilligte der Wissenschaftsfonds FWF 143 Projekte mit Beteiligung der Universität Wien – darunter auch einen Spezialforschungsbereich sowie ein doc.funds-Projekt – (Gesamtsumme 46 Mio. Euro) und der WWTF sieben Projekte zu 1,4 Mio. Euro. Außerdem eröffneten zwei neue CD-Labors.
doc.funds
Das Pilotprogramm doc.funds ist ein neues kompetitives Förderungsinstrument des FWF zum Ausbau exzellenter, an internationalen Standards orientierter, strukturierter Doktoratsausbildung. Ende November 2017 wurden die ersten sieben Projekte bewilligt – darunter zwei an bzw. mit Beteiligung der Universität Wien. "Forms of Normativity - Transitions and Intersections" wird von Hans Bernhard Schmid vom Institut für Philosophie an der Universität Wien geleitet. Mit Beteiligung der Universität Wien wurde das Projekt "Vienna Graduate School of Finance" unter der Leitung von Josef Zechner vom Institut für Finanzwirtschaft – und an der WU angesiedelt – bewilligt.
"Normativität ist ein philosophisches Kunstwort, welches die Eigenschaft des 'Gesolltseins' beschreibt. Normativität durchdringt in einer großen Zahl von Formen das menschliche Leben: von instrumentellen Erfordernissen über moralische Imperative bis zu den Gesetzen der Logik. Normativität sowohl in ihren besonderen Formen als auch in ihren Grundzügen zu verstehen, ist eine wichtige Aufgabe philosophischer Forschung. Diese hat jüngst Fortschritte in zwei Richtungen gemacht: spezialisierte Forschung hat unser Verständnis jeder einzelnen Form von Normativität vertieft, und eher abstrakte Ansätze haben viel zur Analyse der allgemeinen Strukturen beigetragen. Unser Projekt zielt darauf ab, die Lücke zwischen den beiden Perspektiven zu schließen", so Hans Bernhard Schmid zum doc.funds-Projekt. (Foto: Universität Wien/Barbara Mair)
Institut für Philosophie an der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Website von Hans Bernhard Schmid
Pilotprogramm doc.funds
Spezialforschungsbereich (SFB)
2017 wurde der Spezialforschungsbereich "Tomography across the scales" unter der Leitung von Otmar Scherzer (Teilprojekt "Tomography with Uncertainties") vom Institut für Mathematik und der Forschungsplattform Computational Science Center neu bewilligt. Das mit 1,3 Mio. Euro geförderte Forschungsvorhaben startet im März 2018. Als weiterer Forscher der Universität Wien leitet Peter Elbau das Teilprojekt "Quantitative Coupled Physics Imaging". Projektpartner sind die Medizinischen Universitäten Innsbruck und Wien, die JKU Linz, das Johann Radon Institut der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in Linz und die TU Wien.
"Unser SFB ist ein international einzigartiges Forschungsprogramm, in dem MathematikerInnen mit Expertise in der Bildanalyse und Rekonstruktion gemeinsam mit renommierten ExperimentalistInnen an innovativen tomographische Problemen arbeiten. Tomographische Methoden erlauben es, das Innere von Körpern und Materialien sichtbar zu machen und sind heute aus den Gebieten Medizin, Mikroskopie, Astrophysik und Materialprüfung nicht mehr wegzudenken", erklärt Otmar Scherzer. (Foto: SFB Tomography Across the Scales/Universität Wien)
Spezialforschungsbereich "Tomography across the scales"
Fakultät für Mathematik der Universität Wien
Forschungsplattform Computational Science Center (CSC)
Team des Computational Science Center
Doktoratskollegs (DK)
Im Jahr 2017 bewilligte der FWF vier Doktoratskollegs neu – drei davon sind an der Universität Wien angesiedelt: Maarten Janssen vom Institut für Volkswirtschaftslehre leitet das DK "Individualverhalten und gesamtwirtschaftliche Auswirkungen (Vienna Graduate School of Economics)", Manuela Baccarini vom Department für Mikrobiologie, Immunbiologie und Genetik leitet das DK "Signaling mechanisms in cellular homeostasis" und Tecumseh Fitch vom Department für Kognitionsbiologie leitet das DK "Cognition and Communication 2"
Doktoratskollegs (DK) sind Ausbildungszentren für den hoch qualifizierten akademischen Nachwuchs aus der nationalen und internationalen Scientific Community. Weitere Informationen über die aktuellen an der Universität Wien oder mit Beteiligung der Universität Wien laufenden Doktoratskollegs. (Foto: Universität Wien/Barbara Mair)
START-Projekte
Drei der sechs "START"-Forschungsförderungen 2017 gingen an die Universität Wien: Hannes Fellner leitet das Projekt "Die Zeichen, welche die Seidenstraße prägten. Eine Datenbank und digitale Paläographie der Tarim Brahmi" am Institut für Sprachwissenschaft, Vera Fischer leitet das Startprojekt "Unendliche Kombinatorik und Definierbarkeit" am Gödel Research Center der Fakultät für Mathematik. Claudine Kraft vom Department für Biochemie und Zellbiologie war mit dem Projekt "Funktion von Atg1/ULK1 in Autophagie" beim FWF erfolgreich, wird aber die Universität Wien verlassen.
Mehr Informationen zu den START-Forschungsförderungen 2017 an der Universität Wien gibt es im uni:view Artikel "Drei START-Preise für die Universität Wien".
WWTF Vienna Research Groups for Young Investigators
Der achte Call im Programm "Vienna Research Groups for Young Investigators" fand 2017 im Bereich "Mathematik und ..." statt. Dabei wurden zwei Positionen mit jeweils 1,6 Mio. Euro ausgeschrieben – beide gingen an die Fakultät für Mathematik der Universität Wien: Sara Merino-Aceituno wird das Projekt "Kinetic theory applied to the study of fertility, cancer and development" leiten und Martin Huesmann wird Leiter des Projekts "Optimal transport and mathematical finance: the geometry of model-uncertainty".
WWTF NEXT
Auch der New Exciting Transfer Projects Call 2017 war für die Universität Wien erfolgreich. Zwei von vier geförderten Projekten gehen an die Universität Wien – an einem weiteren ist die Uni Wien als Partner beteiligt: Markus Aspelmeyer vom Vienna Center for Quantum Science and Technology leitet das Projekt "A Monolithic, Broadband Vibration Isolation Structures for Industrial Applications" und Dea Slade vom Department für Biochemie und Zellbiologie leitet das Projekt "Applying a new UV laser-based module to monitor protein-protein interactions after DNA damage using time-resolved spectroscopy". Das Projekt "aMOBY - Acoustic Monitoring of Biodiversity" ist an der Österreichische Studiengesellschaft für Kybernetik angesiedelt, Projektpartnerin ist Monika Dörfler vom Institut für Mathematik der Universität Wien.
Weitere WWTF-Erfolge 2017
Im Rahmen des Life Sciences Call 2017 - Chemical Biology starten an der Universität Wien drei Projekte – zwei davon mit Uni Wien-Beteiligung, bei einem liegt die Leitung an der Universität Wien: Das Projekt "Zooming in on protein functional sites with atomic resolution - an integrated chemistry approach for structural biology" wird von Christian F. W. Becker vom Institut für Biologische Chemie an der Universität Wien geleitet. Mit Beteiligung der Universität Wien starten die Projekte "Developing proteolysis-targeting small molecules for the selective elimination of bacterial proteins" (Leitung IMP, Projektpartner ist Markus Hartl vom Department für Biochemie und Zellbiologie der Universität Wien) sowie "Interrogating the fate of dopamine transporter mutants by pharmacochaperones", das an der MedUni Wien angesiedelt ist, Projektpartner ist Thomas Hummel vom Department für Neurobiologie der Universität Wien.
Erfolgreich waren Forscher der Universität Wien auch im Rahmen des Projektcalls Environmental Systems Research: Vom WWTF gefördert wird das Projekt "The Anthropocene Surge - evolution, expansion and depth of Vienna's urban environment" unter der Leitung von Michael Wagreich vom Department für Geodynamik und Sedimentologie. Beim Projekt "Vienna’s global biodiversity footprint" liegt die Leitung bei der Alpen-Adria-Universität, Projektpartner ist Stefan Dullinger vom Department für Botanik und Biodiversitätsforschung der Universität Wien.
Das Online Magazin der Universität Wien uni:view stellt regelmäßig WWTF-Projekte an der Universität Wien vor. Lesen Sie hier das Beiträge über die Projekte von Mathematikerin Ilaria Perugia: "Waves at depth", Biochemikerin Dea Slade: "Der DNA-Rettungsdienst", Mathematiker Wilfried Gansterer: "Menschen machen Fehler – Computer auch" und Mathematiker Christian Schmeiser: "Das Kriechen der Leukozyten" sowie Informatikerin Stefanie Rinderle-Ma: "Warum InformatikerInnen eine Legofabrik bauen". Hier finden Sie einen Überblick über jene Projekte, die bereits in WWTF-Calls 2016 bewilligt wurden.
Christian Doppler Labors
Im Jahr 2017 eröffneten an der Universität Wien zwei neue Christian Doppler Labors: Ein neues Labor unter der Leitung von Oliver Heckl vom Fakultätszentrum für Nanostrukturforschung befasst sich mit neuen photonischen Technologien im Bereich der Halbleiteroptik und angewandten Spektroskopie.
Kristina Djinović-Carugo und Robert Konrat vom Department für Strukturbiologie und Computational Biology der Max F. Perutz Laboratories (MFPL) leiten das neue Christian Doppler Labor für Wissensbasierte Strukturbiologie und Biotechnologie.
Ein CD-Labor wurde für die Abschlussphase von der TU an die Universität Wien transferiert: Dieter Süss, Physik Funktioneller Materialien, leitet hier das "CD Laboratory for Advanced Magnetic Sensing and Materials".
FFG Infrastruktur
Im Mai 2017 startete das FFG-Projekt "LTER-CWN: Long-Term Ecosystem Research Infrastructure for Carbon, Water and Nitrogen". Unter Leitung des Forschungsverbundes Umwelt der Universität Wien (Projektkoordinator ist Stephan Glatzel vom Institut für Geographie und Regionalforschung) haben sich die wichtigsten nationalen Akteure der ökologischen Langzeitforschung zusammengeschlossen, um eine neue Infrastruktur für die Erhebung von Umweltdaten aufzubauen. Ziel des Projektes ist es, an sechs hochmodernen Messstandorten Daten zur Auswirkung von extremen Klimaereignissen auf den Kohlenstoff-, Wasser- und Stickstoffkreislauf zu sammeln. TER-CWN ist eines von insgesamt acht Projekten, die bei der erstmaligen Ausschreibung der F&E Infrastrukturförderung 2016 bewilligt wurden.
Die Universität Wien ist auch im Einwerben internationaler Drittmittel – u.a. der hochdotierten ERC Grants – sehr erfolgreich. Überblick der ERC-Grants an der Universität Wien.
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