In Memoriam Hugo Portisch (1927-2021)
| 02. April 2021Anlässlich des Ablebens von Hugo Portisch erinnert die Universität Wien an den Festakt zur Erneuerung seines akademischen Grades am 28. Juni 2017. Die Laudatio auf den großen österreichischen Journalismus-Doyen hielt Oliver Rathkolb, Vorstand des Instituts für Zeitgeschichte der Universität Wien. Der Festakt steht als Video in drei Teilen zur Nachschau zur Verfügung.
Der Festakt im Video:
Teil 1 (Laudatio Oliver Rathkolb)
Teil 2 (Laudatio Oliver Rathkolb, Projektvorstellung "Aufarbeitung der Zeitzeugen-Interviews für das Haus der Geschichte Österreich" von Verena Klausner, Überreichung der Ehrenurkunde)
Teil 3 (Dankesrede Hugo Portisch)
Hugo Portisch studierte Geschichte, Germanistik, Anglistik und Zeitungswissenschaft an der Universität Wien und promovierte 1951 in Publizistik mit einer Doktorarbeit über "Das Zeitungswesen und die öffentliche Meinung in den Vereinigten Staaten von Nordamerika vor und während des Bürgerkrieges 1861-1865" an der Philosophischen Fakultät der Universität Wien. Ab 1958 war er Chefredakteur des "Kurier", 1967 wurde er Chefkommentator des ORF. Portischs ORF-Serien "Österreich I" und "Österreich II" zur Geschichte der 1. und 2. Republik, aber auch der NS-Zeit zwischen 1981 und 1995 stehen in enger Verbindung mit der universitären Zeitgeschichte.
ORF-Kooperation – u.a. auf Basis des Interviewmaterials von Hugo Portisch
Eine Kooperation zwischen der Universität Wien und dem ORF eröffnet WissenschafterInnen und Studierenden das Material des ORF-Archivs. Eine ORF-Archiv-Außenstelle in der Fachbereichsbibliothek Zeitgeschichte ermöglicht den Zugriff auf das ab 1955 gesendete und digital vorhandene Material.
In einem eigenen Forschungsprojekt des Instituts für Zeitgeschichte (unter der Leitung von Oliver Rathkolb) mit dem ORF-Archiv (Herbert Hayduck) und anderen Partnern erfolgte die Feinindizierung von 750 Stunden Interview-Material von Hugo Portisch für die Serien Österreich I und II. Dabei handelt es sich um einen wichtigen audiovisuellen Gedächtnisspeicher zur Geschichte der Zweiten Republik. Darüber hinaus setzen sich im interdisziplinären Masterprogramm "Zeitgeschichte und Medien" die Studierenden u.a. mit den Arbeiten von Hugo Portisch auseinander.
Nachruf von Oliver Rathkolb
Oliver Rathkolb vom Institut für Zeitgeschichte zeigt sich in seinem Nachruf "persönlich sehr betroffen" und geht auf den "unabhängigem Journalismus und die Pressefreiheit in Gegenwart und Zukunft ohne Message Control und gesetzliche Hindernisse" ein, für die sich Hugo Portisch zu Lebzeiten eingesetzt hat. Der Nachruf ist am 6. April im Falter erschienen und kann hier (PDF) in Gänze nachgelesen werden.