Jubiläumswein der Universität Wien

"Zum Wohl" – die Universität Wien präsentiert zu ihrem 650-jährigen Bestehen zwei Jubiläumsweine. Ein Weiß- und ein Rotwein der Bisamberger Jungwinzer haben sich kürzlich bei einer Prämierung als Sieger durchgesetzt und werden ab sofort bei Festveranstaltungen im Zuge des Jubiläumsjahrs kredenzt.

Anlässlich des 650-jährigen Jubiläums der Universität Wien fand vergangene Woche mit Gästen verschiedener Fakultäten und einer weinaffinen Fachjury die Prämierung des Jubiläumsweines statt. Gewonnen haben ein Weißwein der Kopfnote Grüner Veltliner (Herznote Grüner Veltliner, Fußnote Sauvignon blanc) sowie ein Rotwein der Kopfnote Cabernet Sauvignon (Herznote Zweigelt, Fußnote Cabernet Sauvignon) von den Bisamberger Jungwinzern.

Auswahl durch geladene Gäste und hochkarätige Jury

Neben FakultätsmitarbeiterInnen erfolgte die Auswahl durch eine fachkundige externe und interne Jury der Universität Wien. In der internen Jury befanden sich Rektor Heinz W. Engl, die Vorsitzende des Universitätsrats Eva Nowotny sowie Michaela Schaffhauser-Linzatti, stv. Vorsitzende des Senats. Das externe Auswahlkomitee bestand aus Bernhard Degen (Chefredakteur Falstaff New Media & Print-Redaktion), Alexander Magrutsch (Chefredakteur wein.pur), Josef Pleil (Präsident des Verbands Klosterneuburger Önologen & Pomologen), Peter Schleimer (Chefredakteur VINARIA) und Günter Trettenhahn (Bürgermeister Gemeinde Bisamberg) unter der Kostleitung von Robert Steidl (Institutsleiter Weinbau/Abt. Kellerwirtschaft HBLABA für Wein-& Obstbau Klosterneuburg).

Die Gäste stimmten über den neuen Jubiläumswein ab. (Foto: Josef Krpelan/ Universität Wien)

Universität Wien und Wein


Schon früher war es bei unterschiedlichsten Zusammenkünften wie Sitzungen oder Feiern an der Universität üblich, Wein zu Speisen zu kredenzen. Die Gründungsurkunden der Universität, die im Jahr 1365 zunächst beim Kirchenmeister von St. Stephan hinterlegt waren, wurden 1388 der Universität Wien zur Verwahrung übergeben. Der Rektor lud daraufhin die Dekane der vier Fakultäten sowie die zwölf Kollegiaten des Herzogkollegs zu einer kleinen Feier ein, wofür Wein um 14 Denare (Pfennige) eingekauft wurde. So begann die "weinreiche Geschichte" der Universität Wien.

Mitte November 2014 bei der Jungweintaufe der Weine, die für die Jubiläumscuvée verwendet werden: Vizerektor Karl Schwaha, Andreas Lueghammer, Pfarrer von Bisamberg, Bisamberger Jungwinzer Johannes Friedberger und der Bürgermeister des Ortes Günter Trettenhahn (v.l.n.r.)

Ehemals eigene Weingärten


Dabei war der Weinkonsum streng geregelt und Essen und Trinken wurde in den Bursen (Vorläufer von Studentenwohnheimen) des Öfteren als Disziplinierungsmaßnahme eingesetzt, indem Fleisch- bzw. Weinportionen bei Regelverstößen am folgenden Tag gestrichen wurden. Im 17. Jahrhundert wurde auch die Menge des ausgeschenkten Weines definiert: fortgeschrittene Seminaristen durften ein halbes Maß Wein genießen, jüngere dagegen nur ein Seidel. Im Jahre 1610 bewirtschaftete die Universität Wien sogar selbst Weingärten in Mödling, Perchtoldsdorf und Grinzing – etwas später auch in der Wachau. Da das universitäre Vermögen 1755 verstaatlicht wurde, wurden die letzten universitären Weingärten 1783 endgültig verkauft.

Rektor Heinz W. Engl im Rahmen der Weinlese bei der Verkostung einer Probe Sturm im Weinkeller. (Foto: Josef Krpelan/ Universität Wien)

Pflanzung der Jubiläumsreben im Botanischen Garten


Weinreben hat die Universität Wien allerdings noch im Botanischen Garten, der eine Einrichtung der Fakultät für Lebenswissenschaften ist. Und genau dort werden die Jubiläumsreben am 17. April im Zuge der Raritätenbörse auch gepflanzt. Die beiden Jubiläumsweine werden in erster Linie bei hauseigenen Veranstaltungen der Universität Wien serviert. Darüber hinaus werden pro Wein 650 Flaschen über das Jubiläumsbüro verkauft. (red)