Preise und Auszeichnungen im Februar 2015

PRIZE-Prototypenförderung für zwei Projekte der Universität Wien

Eine internationale Fachjury hat Anfang Februar aus den zahlreichen Einreichungen für die Prototypenförderung PRIZE des Bundesministeriums für Wirtschaft, Familie und Jugend insgesamt 13 erfolgversprechende Projekte zur Förderung vorgeschlagen. Die Universität Wien ist dabei mit zwei Projekten vertreten:

Projekt 1: Konservierung von Zellproben

Siegfried Reipert und Helmuth Goldammer, beides Wissenschafter an der Core Facility für Cell Imaging und Ultrastrukturforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften, konnten die Jury mit ihrem Projekt zur Beschleunigung der automatischen Gefriersubstitution, welches auf die Erweiterung der Möglichkeiten moderner Ultrastrukturforschung abzielt, überzeugen. Für die Entwicklung eines Moduls zur beschleunigten Tieftemperatur-Präparation gefrorener Zellen und Gewebe wurde der Universität Wien eine Förderung in der Höhe von 100.000 Euro zugesprochen.

Moderne biologische Ultrastrukturforschung zielt auf das Studium unmittelbar eingefrorenen Lebens. Die Überführung der gefrorenen Zellen und Gewebe in Kunstharzeinbettungen für die Herstellung von Schnitten für die Licht- und Elektronenmikroskopie, basiert auf der Dehydrierung und chemischen Fixierung bei tiefen Temperaturen

– genannt "Gefriersubstitution". Das Projekt zielt darauf ab, ein Agitationsmodul zur Aufnahme von Proben zu entwickeln, das Substitutionszeiten drastisch verkürzt und diversen praktischen Anwendungen Rechnung trägt. Mit dem Modul sollen automatische Gefriersubstitutionsanlagen (AFS) ausgerüstet werden können, ohne in deren "Innenleben" eingreifen zu müssen.

"Modernde Mikroskopische Verfahren und deren Korrelation mit der Elektronenmikropie verlangen nach Fortschritten in der Kryo-Probenpreparation. An der Core Facility Ultrastructural Research der Fakultät für Lebenswissenschaften trifft unser Streben nach kreative Lösungen auf praxisorientierte Anforderungen der Forschung. Diese Verbindung gibt uns die Gewissheit, mit dem AWS-geförderten Prototyp für die schnelle Gefriersubstitution etwas überaus Nützliches zu schaffen", kommentieren die Forscher die Ehrung.

Core Facility für Cell Imaging und Ultrastrukturforschung an der Fakultät für Lebenswissenschaften
Detailinformationen zum Projekt von Siegfried Reipert und Helmuth Goldammer (PDF)

Projekt 2: Innovative Krebsforschung

Christian Kowol und Bernhard Keppler vom Institut für Anorganische Chemie der Universität Wien sowie Petra Heffeter und Walter Berger vom Institut für Krebsforschung der MedUni Wien erhielten für ihre Arbeit im Rahmen der Forschungsplattform Translational Cancer Therapy Research über die Reduktion von Nebenwirkungen in der modernen Krebstherapie eine Förderung in der Höhe von 145.000 Euro.

Die schweren Nebenwirkungen, die auch bei zielgerichteten Krebstherapeutika auftreten, können für die Betroffenen so belastend sein, dass die Behandlung vorzeitig abgebrochen werden muss. Das Team aus WissenschafterInnen beider Universitäten beleuchtet die Wirkung von Tyrosinekinase-Inhibitoren (TKIs) und hat dazu Ende September 2014 im Fachjournal "Angewandte Chemie, International Edition" eine Studie veröffentlicht, die sich mit einer Strategie zur Reduktion der Nebenwirkungen und der Vermeidung von Therapieresistenzen beschäftigt. Die TKIs hemmen jene Proteine, die in Krebszellen das krankhafte Zellwachstum vorantreiben. Die ForscherInnen entwickelten einen neuen TKI, der durch die spezifischen Eigenschaften des kranken Gewebes aktiviert wird. Damit sollen Schäden an den gesunden Zellen verhindert und somit die Nebenwirkungen bei den Betroffenen minimiert werden. Mit der AWS Förderung soll unter anderem die Pharmakokinetik, d.h. die genaue Verteilungskinetik der Substanz im Körper, ihre Stabilität im Blut und die Metabolisierung untersucht werden. Diese Daten sollen dazu beitragen, die Verbindung erfolgreich in Richtung einer ersten klinischen Studie weiterzuentwickeln.

Forschungsplattform Translational Cancer Therapy Research
Institut für Anorganische Chemie der Fakultät für Chemie
Institut für Krebsforschung (IKF) der MedUni Wien
Bundesministerium für Wirtschaft, Familie und Jugend
Austria Wirtschaftsservice (aws)


Christian-Hubert Ehalt zum "Chevalier des Arts et des Lettres" ernannt

Christian-Hubert Ehalt, Professor am Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Universität Wien, wurde von der französischen Regierung zum "Chevalier des Arts et des Lettres" ernannt. Die entsprechenden Insignien zu dieser Ehrung, der "Ordre des Arts et des Lettres" ("Orden der Künste und der Literatur"), wurden dem Sozialhistoriker am 11. Februar 2015 in der Französischen Botschaft am Schwarzenbergplatz überreicht.

Ehalt erhielt die Würdigung für seine über drei Jahrzehnte währenden Aktivitäten im Bereich der Zusammenarbeit mit den offiziellen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen Frankreichs in Wien, in Österreich und in Frankreich. Als Wissenschafter im Bereich der Geschichts- und Gesellschaftswissenschaften hat Ehalt wichtige Beiträge zur Rezeption französischer Intellektualität und Forschung im deutschsprachigen Raum geleistet.

Website von Christian-Hubert Ehalt
Institut für Wirtschafts- und Sozialgeschichte der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät
Französische Botschaft in Wien


Karl Ucakar erhält Österreichisches Ehrenkreuz

Karl Ucakar vom Institut für Staatswissenschaft der Universität Wien erhielt am 19. Februar das Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse, verliehen und beurkundet durch Herrn Bundespräsidenten Dr. Heinz Fischer.

Institut für Staatswissenschaft der Fakultät für Sozialwissenschaften
Website von Karl Ucakar