Preise und Auszeichnungen im Juni 2016

Friedrich Wallner erhält Österreichisches Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse

Friedrich Wallner, emeritierter Professor für Philosophie und Wissenschaftstheorie am Institut für Philosophie der Universität Wien, wurde das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen. Wallner gilt als Begründer des "Konstruktiven Realismus", einem alternativen System der Wissenschaftstheorie. Seit zwei Jahrzehnten widmet er sich in seiner Forschung vor allem den wissenschaftstheoretischen Grundlagen der Traditionellen Chinesischen Medizin. Die feierliche Preisverleihung fand am 1. Juni 2016 im Audienzsaal des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft statt.

"Das Österreichische Ehrenkreuz für Wissenschaft und Kunst I. Klasse verliehen zu bekommen, ist eine große Ehre für mich. Gerade auch deshalb, weil hier stellvertretend mit meiner Person eine philosophische Position geehrt wird, nämlich der Konstruktive Realismus, dem ich – wie man so sagt – mein Leben gewidmet habe. Das erfreut mich aus vielerlei Gründen:
Zum einen ist der Konstruktive Realismus mit seinen vertiefenden Ausprägungen – der Inter-Kulturellen Philosophie und der Auseinandersetzung mit der Traditionellen Chinesischen Medizin – immer ein Gemeinschaftswerk gewesen. Damit ist dieser Preis vor allem auch eine Anerkennung der Bedeutung integrativer, interdisziplinärer und interkultureller Forschung, die weit über meine Person und den Konstruktiven Realismus hinausgeht.
Zum anderen war der Konstruktive Realismus doch stets weit entfernt von dem Mainstream der Philosophie. Deshalb verstehe ich diesen Preis durchaus als eine Art offizielles Echo meiner Überzeugung, dass die wissenschaftliche Welt mittlerweile reif ist für eine Wissenschaftsphilosophie, die der Wissenschaft nicht fremd ist, sondern ihr zu Hand geht und für eine Kulturphilosophie, die nicht vergleicht, sondern versteht. Das lässt mich frohgemut in die Zukunft schauen", so Friedrich Wallner.

Institut für Philosophie der Fakultät für Philosophie und Bildungswissenschaft
Website von Friedrich Wallner


Andreas Barner erhält Leibniz-Medaille der BBAW

Andreas Barner, Vorsitzender der Unternehmensleitung von Boehringer Ingelheim und Mitglied im Wissenschaftlichen Beirat der Universität Wien, wurde von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften (BBAW) die Leibniz-Medaille 2016 verliehen. Die Verleihung der Auszeichnung, die als Anerkennung für Verdienste um die Förderung der Wissenschaften vergeben wird, fand am 11. Juni 2016 im Rahmen des Leibniztages der Akademie statt.

"Andreas Barner hat eine hohe und lange Affinität zur Wissenschaft und ist gleichzeitig Vorstand eines forschenden Unternehmens. Er vermittelt seit vielen Jahren äußerst erfolgreich zwischen Wissenschaft und Wirtschaft. In seinen vielfältigen Engagements eröffnete er neue Perspektiven und setzte bundesweit Akzente auch für Entwicklungsprozesse in Wissenschaft und Bildung", heißt es in der Begründung der Preisvergabe der BBAW.

Der Wissenschaftliche Beirat der Universität Wien
Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
Boehringer Ingelheim


"Comammox"-Mikroben in Dänemark zur wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckung 2015 gekürt

Ein internationales ForscherInnenteam unter der Leitung von Michael Wagner und Holger Daims vom Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Universität Wien hat im vergangenen Jahr "Comammox"-Mikroben entdeckt, die die komplette Nitrifikation allein durchführen. Dieser Befund war völlig konträr zum Lehrbuchwissen und ist ein Meilenstein in der Mikrobiologie. Die Studie, an der auch dänische Co-Autoren beteiligt waren, erschien im November 2015 in der Zeitschrift "Nature". Nun wurden die Comammox-Mikroben in Dänemark zur wichtigsten wissenschaftlichen Entdeckung des Jahres 2015 gewählt.

"Es ist natürlich etwas ganz besonderes, wenn in einem sehr forschungsinteressierten Land wie Dänemark eine wissenschaftliche Entdeckung als so bedeutsam eingeschätzt wird. Wir freuen uns riesig über diese Auszeichnung und hoffen, dass dadurch der globale Stickstoffkreislauf, der im Wesentlichen von Mikroorganismen angetrieben wird, zusätzlich Aufmerksamkeit erfährt. Die durch den Menschen verursachten Veränderungen dieses Kreislaufs haben dramatische Auswirkungen auf die Gesundheit unseres Planeten. Wir können diesen Teil des globalen Wandels nur verstehen und passende Lösungen entwickeln, wenn wir die Biologie der am Stickstoffkreislauf beteiligten Mikroorganismen erforschen. Die Entdeckung der Comammox-Bakterien hat hier ein ganz neues Kapitel aufgeschlagen", so Michael Wagner.

Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften
Website von Michael Wagner
Website von Holger Daims
Pressemeldung zur prämierten Publikation


ISME/IWA Bio Cluster Award 2016 für Holger Daims

Holger Daims, Assoziierter Professur am Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Universität Wien, durfte sich auch noch über eine zweite Auszeichnung freuen: Der Mikrobiologe wurde von der International Society for Microbial Ecology (ISME) und International Water Association (IWA) mit dem ISME/IWA Bio Cluster Award 2016 ausgezeichnet. Die Ehrung würdigt interdisziplinäre Forschungsarbeiten von außergewöhnlichem Wert auf dem Gebiet der Mikrobiologie der Wasser- und Abwasserbehandlung.

"Ich freue mich sehr darüber, den diesjährigen ISME/IWA Bio Cluster Award zu erhalten. Dieser Preis hat einen direkten Bezug zu meinen Arbeiten über Mikroorganismen, die biologisch faszinierend sind und wichtige Rollen in der Abwasserreinigung und der Trinkwasseraufbereitung spielen. Wie viele andere WissenschafterInnen auch, stecke ich viel Mühe und Energie in meine Forschung. Auch wenn der wichtigste Beweggrund dafür wissenschaftliche Neugier ist, so ist es doch sehr schön zu wissen, dass viele meiner FachkollegInnen meine Arbeit interessant finden. Das schätze ich sehr", so der Preisträger.

Department für Mikrobiologie und Ökosystemforschung der Fakultät für Lebenswissenschaften
Website von Holger Daims
International Society for Microbial Ecology (ISME)
The International Water Association (IWA)


"Ars Docendi"-Staatspreis an drei Wissenschafter der Universität Wien

Am 13. Juni 2016 wurden insgesamt sieben Lehrende an Österreichs Hochschulen mit dem "Ars docendi"-Staatspreis ausgezeichnet. Mit dem mit je 7.000 Euro dotierten Preis würdigt das Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW) exzellente Lehre an Universitäten, Fachhochschulen und Privatuniversitäten. Unter den PreisträgerInnen finden sich auch drei Wissenschafter der Universität Wien:

Franz Embacher vom Institut für Mathematik erhielt den Preis in der Kategorie "Lehr- und Prüfungsformen bei Einführungsveranstaltungen".
Hermann Schichl und Roland Steinbauer, beide vom Institut für Mathematik, wurden in der Kategorie "Lehr- und Prüfungsformen bei Einführungsveranstaltungen" ausgezeichnet.

Institut für Mathematik der Fakultät für Mathematik
Website von Franz Embacher
Website von Hermann Schichl
Website von Roland Steinbauer
Bundesministerium für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft (BMWFW)


Masterarbeitspreise des Instituts für Betriebswirtschaftslehre

Am 29. Juni 2016 prämierte das Institut für Betriebswirtschaftslehre zum wiederholten Male die besten Abschlussarbeiten seiner Studierenden mit einem von Wirtschaftsunternehmen gestifteten Preisgeld. Zehn Studierende erhielten durch den Dekan der Fakultät, Oliver Fabel, und den Vorstand des Instituts für Betriebswirtschaftslehre, Otto Altenburger, eine Auszeichnung für ihre hervorragenden Abschlussarbeiten:

Dana Amon ("The Relation between Generation Management and Organizational Culture")
Emir Bašić ("Equator Principles: An Empirical Study of Its Effect on the Financial Performance of Banks")
Lisa Eberhardsteiner ("Online-Lebensmitteleinzelhandel. Eine Segmentierung von Online-Kunden und die Erforschung von Impulskäufen")
Sebastian Gollan ("Managerial Change and Organisation’s Performance: Is the sacking performance of German Bundesliga teams reflected by the club’s professionalism?")
Jasmin Grabenschweiger ("Finding the Trade-off between Gas Emissions and Disturbance in an Urban Context")
Christian Kolb ("Choice Shift in Groups: An experimental Comparison between Social Comparison Theory and Persuasive Arguments Theory")
Sandra Manzinger ("Digital Signage am Point of Sale: Psychologische und verhaltensbezogene Wirkungen unterschiedlicher Inhaltsarten")
Roman Pieroth ("Talent acquisition in professional Football – A return on investment analysis for the European market")
Madeline Schneider ("Legitimate Sanctions and Communication in the Collective-Risk Social Dilemma – An experimental investigation of climate change negotiations")
Setareh Zafari ("Impression Management in groups. The Influence of group characteristics on impression management tactics")

Institut für Betriebswirtschaftslehre der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


Verleihung des Grete-Mostny-Dissertationspreises 2015

Am 30. Juni 2016 wurde von der Historisch-Kulturwissenschaftlichen Fakultät zum vierten Mal der Grete-Mostny-Dissertationspreis vergeben, um herausragende Dissertationen von AbsolventInnen auszuzeichnen. In diesem Jahr durften sich drei Dissertantinnen über die Ehrung freuen:

Greta Civis ("Entsorgungspraxis im mittelalterichen Dorf. Die Abfallfunde von Diepensee")
Verena Halsmayer ("Modeling, Measuring and Designing Economic Growth. The Neoclassic Growth Model as a Historical Artifact: Ingredients, Construction, Manipulation, Uses and Interpretation 1930s-1960s")
Sarah Lemmen ("Tschechen auf Reisen – Repräsentationen der außereuropäischen Welt und nationale Identität in der tschechischen Gesellschaft, 1890-1938")

Historisch-Kulturwissenschaftliche Fakultät
Information zum Grete-Mostny-Dissertationspreis


Honorarprofessur der University of Queensland für Susanne Reindl-Krauskopf

Susanne Reindl-Krauskopf, Professorin für Strafrecht, Strafprozessrecht und Kriminologie, Vorständin des Instituts für Strafrecht und Kriminologie und Leiterin der Forschungsstelle ALES – Austrian Center for Law Enforcement Scienes der Rechtswissenschaftlichen Fakultät der Universität Wien, ist zur Honorarprofessorin an der School of Law der University of Queensland ernannt worden. Mit der australischen Hochschule besteht seit 2012 eine Kooperation, die auf eine enge Zusammenarbeit in den Bereichen Forschung und Lehre abzielt. Kooperationspartner auf australischer Seite ist Andreas Schloenhardt, Professor für Strafrecht an der University of Queensland und Professorial Research Fellow an der Universität Wien. Mit der Honorarprofessur, die auf drei Jahre befristet ist, würdigt die University of Queensland die gemeinsame Forschungsarbeit der Wiener Juristin, ihre Verdienste um den Aufbau der Lehrkooperation sowie ihre Bemühungen zur weiteren Förderung des Austausches der Studierenden und NachwuchswissenschafterInnen zwischen beiden Universitäten und deren wissenschaftliche Betreuung.

"Ich empfinde diese Auszeichnung zum einen als große Ehre. Zum anderen freue ich mich besonders über die damit verbundene Wertschätzung, die von Seiten der University of Queensland ausgedrückt wird. Denn auf diese Weise werden die Bemühungen um diese besondere internationale Kooperation, die vielfältige Brücken zwischen den MitarbeiterInnen und Studierenden unserer Häuser baut, gewürdigt. Gleichzeitig eröffnet die Honorarprofessur weitere Kooperationsmöglichkeiten und überträgt mir auch die Verantwortung, die Beziehungen zwischen unseren Universitäten auch in den kommenden Jahren zu pflegen und zu fördern. Eine Aufgabe, die ich auch weiterhin mit großer Freude wahrnehmen werde", so Susanne Reindl-Krauskopf.

Institut für Strafrecht und Kriminologie der Rechtswissenschaftlichen Fakultät
ALES – Austrian Center for Law Enforcement Sciences
Website von Susanne Reindl-Krauskopf
University of Queensland


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an bernadette.ralser(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".