Preise und Auszeichnungen im Mai 2016

Die Universität Wien gratuliert den MitarbeiterInnen und Studierenden, die für ihre wissenschaftlichen Arbeiten und Leistungen ausgezeichnet wurden. Lesen Sie hier einen Überblick über die aktuellen Ehrungen und Preisverleihungen.

Kristina Djinović-Carugo ist neues EMBO Mitglied

Kristina Djinović-Carugo, Gruppenleiterin an den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der MedUni Wien wurde zum neuen Mitglied des EMBO (European Molecular Biology Organization) ernannt. EMBO Mitgliedschaften werden als Anerkennung für außerordentliche wissenschaftliche Leistungen verliehen.

EMBO ist eine europaweite Institution führender WissenschafterInnen, deren Ziel es ist, Lebenswissenschaftliche Forschung zu fördern und internationalen Austausch zu festigen. Neue Mitglieder werden jährlich gekürt.

Das Forschungsgebiet von Kristina Djinović-Carugo ist die Strukturaufklärung des Zytoskeletts, insbesondere Protein-Protein Interaktionen der Skelettmuskulatur. Dafür werden integrative strukturbiologische Techniken eingesetzt.

"Mobilität ist für alle lebenden Organismen unentbehrlich, von Organellentransport über die Bewegung des gesamten Organismus. Bewegungen bei höheren Tieren werden durch die Skelettmuskulatur durchgeführt, deren kontraktile Einheit die sogenannten 'Sarkomere' sind. Jene Sarkomere und ihre Strukturaufklärung sind unser Forschungsschwerpunkt", erläutert Djinović-Carugo.

2014 wurden Forschungsergebnisse ihrer Gruppe in Cell publiziert, einer der bedeutendsten wissenschaftlichen Zeitschriften.

Kristina Djinović-Carugo ist in Ljubljana aufgewachsen, gründete 2004 ihre Forschungsgruppe an den MFPL, und leitet sowohl das "Department for Structural and Computational Biology" als auch das "Center for Optimised Structural Studies".

Gruppe Djinović an den MFPL
Max F. Perutz Laboratories der Universität Wien und der MedUni Wien
EMBO


Sandra Manzinger gewinnt deutschen Nachwuchsforscherpreis

Sandra Manzinger wurde am 3. Mai 2016 für ihre Masterarbeit am Institut für Betriebswirtschaftslehre, betreut durch Udo Wagner, vom Bundesverband Deutscher Markt- und Sozialforscher (BVM) ausgezeichnet. Manzinger konnte eine internationale Fachjury von Markt- und SozialforscherInnen mit ihrer Arbeit über positive Auswirkungen durch den richtigen Einsatz digitaler Medien im Einzelhandel überzeugen.

Erstmals gemeinsam für die gesamte DACH-Region zeichneten der deutsche, der schweizer und der österreichische Verband der Marktforscher besonders innovative Arbeiten aus, die dem Fortschritt der Branche dienen. Der Vorstand des Verbandes der österreichischen Marktforscher (VMÖ) Robert Sobotka überreichte der heurigen Preisträgerin Manzinger die Auszeichnung. "Es war die beste Masterarbeit im deutschsprachigen Raum", gratuliert Sobotka. "Die Jury bewertet nicht nur die wissenschaftliche Methodik, sondern legt ein Hauptaugenmerk auf die Umsetzbarkeit der Ergebnisse in der Praxis. Und gerade die praktische Umsetzbarkeit konnte die Jury überzeugen", so Sobotka weiter.

Manzinger erforschte im Rahmen ihrer Masterarbeit für die Universität Wien die psychologischen und verhaltensbezogenen Auswirkungen, durch die Verwendung von Flachbildschirmen – sogenanntes Digital Signage (DS) – zur Kommunikation im Lebensmitteleinzelhandel. Die Optimierung von Inhalten und Positionierung waren dabei wesentliche Fragestellungen, die in einem mehrwöchigen Feldversuch mit rund 400 KundInnenbefragungen bei der österreichischen Sparkette erhoben wurden.

Nachwuchsforscher 2016 - BVM/VMÖ/vsms
Institut für Betriebswirtschaftslehre der Fakultät für Wirtschaftswissenschaften


Sustainability Award 2016 für "Interkulturelles Mentoringprojekt für Schulen" und VSC-3

Am 3. Mai 2016 wurden im Palais Harrach in Wien Projekte zu Umwelt, Sozialem und wirtschaftlicher Entwicklung mit dem "Sustainability Award" ausgezeichnet. VertreterInnen des Bundesministeriums für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft sowie des Bundesministeriums für Land- und Forstwirtschaft, Umwelt und Wasserwirtschaft haben den Award an acht Siegerprojekte verliehen. Es handelt sich hierbei um eine nationale Auszeichnung, die österreichische Universitäten, Fachhochschulen und pädagogische Hochschulen motivieren soll, das Leitbild einer nachhaltigen Entwicklung in ihre Institutionen und Prozesse zu integrieren und so ihre Verantwortung für Gesellschaft und Umwelt in möglichst vielen Aspekten wahrzunehmen.

Von der Universität Wien wurde das "Interkulturelle Mentoringprojekt für Schulen" unter der Leitung von Susanne Binder vom Institut für Kultur- und Sozialanthropologie ausgezeichnet. Ziel des Projekts ist, SchülerInnen mit Migrationshintergrund bei ihrer persönlichen und schulischen Entwicklung zu unterstützen. Studierende mit ähnlichem bikulturellen Hintergrund stellen ihre Erfahrung sozusagen "zur Verfügung".

Auch Österreichs größter Supercomputer VSC-3 – ein energieeffizienter Hochleistungsrechner mit Immersionskühlung – wurde mit dem Sustainability Award 2016 ausgezeichnet. Der VSC-3 ist ein Kooperationsprojekt der Universität Wien mit vier weiteren Universitäten (TU Wien, BOKU Wien, TU Graz und Universität Innsbruck). Mit seinen 2.020 Rechenknoten ist der High Performance Computing Cluster extrem leistungsfähig. Zur Kühlung wird auf ein einzigartiges Verfahren zurückgegriffen, bei dem die Prozessoren und Komponenten in mit Paraffinöl gefüllten Wannen getaucht sind. Dies ist deutlich energiesparender und somit umweltfreundlicher, da der Rechnerraum nicht aufwändig mittels Klimaanlagen gekühlt werden muss. So gehört er nicht nur zu den leistungsfähigsten Großrechnern der Welt, sondern auch zu den umweltfreundlichsten.

Sustainability Award 2016
Interkulturelles Mentoringprojekt für Schulen
Artikel "VSC-3: Top-Platzierungen für den grünen Supercomputer" in uni:view


Philosoph Konrad Paul Liessmann erhält Paul Watzlawick Ehrenring

Am 10. Mai 2016 übergab die Ärztekammer für Wien den Paul Watzlawick-Ehrenring an Konrad Paul Liessmann vom Institut für Philosophie der Universität Wien. Die Überreichung fand im Rahmen einer Wiener Vorlesung im Wiener Rathaus statt.

Konrad Paul Liessmann ist der siebente Träger des Paul Watzlawick-Ehrenringes, den die Ärztekammer für Wien initiiert hat, um ihr eigenes Selbstverständnis und Engagement zu dokumentieren: Das Hinausschauen über die eigenen engen Grenzen, ein neues, empathisches Verständnis des Arztberufes, die Bereitschaft zum Dialog mit den Geistes- und Sozialwissenschaften.

Konrad Paul Liessmann, geb. 1953 in Villach, ist Professor für Methoden der Vermittlung von Philosophie und Ethik an der Universität Wien. Seit 1996 leitet er das Philosophicum Lech und gibt die gleichnamige Buchreihe heraus. Die Schwerpunkte seiner Forschung sind Ästhetik, Kulturphilosophie, Gesellschafts- und Bildungstheorie. Er erhielt bereits zahlreiche Auszeichnungen wie den Österreichischen Staatspreis für Kulturpublizistik und den Ehrenpreis des Österreichischen Buchhandels für Toleranz im Denken und Handeln.

Im Jahr 2006 wurde er zum Wissenschafter des Jahres gewählt. Außerdem ist er Vizepräsident der Deutschen Gesellschaft für Ästhetik sowie der internationalen Gesellschaft für Bildung und Wissen, Obmann der neu gegründeten Internationalen Günther Anders Gesellschaft und Leiter des Universitätslehrganges Philosophische Praxis an der Universität Wien. 

Verleihung des Paul Watzlawick Ehrenrings
Website von Konrad Paul Liessmann


Artan Duraku als Best Speaker beim Kartellrecht Moot Court 2016

Die Bundeswettbewerbsbehörde (BWB) veranstaltete gemeinsam mit der Rechtsanwaltskanzlei Dorda Brugger Jordis (DORDA) und ELSA der European Law Students' Association (ELSA) am 11. Mai 2016 zum zweiten Mal den Kartellrecht Moot Court. Wie schon im Jahr zuvor haben sich zahlreiche interessierte StudentInnen für den Kartellrecht Moot Court beworben. Gegenstand des Moot Court ist die Bearbeitung eines fiktiven Antrags an das Kartellgericht zu einem kartellrechtlichen Sachverhalt. Schwerpunkt des Falles in diesem Jahr war eine Alleinbezugsverpflichtung in einem Kaffeestandautomatenvertrag und ein Category Management System. Artan Duraku vom Team Juridicum 2 der Universität Wien konnte dabei als Best Speaker die Jury überzeugen.

Kartellrecht Moot Court 2016: Die Gewinner stehen fest
Rechtswissenschaftliche Fakultät der Universität Wien


Wolfgang Mazal erhält Opilio-Rossi-Medaille

Am 23. Mai 2016 wurde Wolfgang Mazal, Vorstand des Instituts für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien, im Parlament in Wien mit der Kardinal-Opilio-Rossi-Medaille 2016 ausgezeichnet.

Die Kardinal Opilio Rossi-Medaille, die den Namen des einstigen, 2004 verstorbenen Apostolischen Nuntius in Österreich und Präsidenten des Päpstlichen Rates für die Laien trägt, wird von der Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände (AKV) an Laien vergeben, die herausragende Leistungen im Sinne des wohlverstandenen Laienapostolats erbracht haben. Wolfgang Mazal sei ein würdiger Träger dieser Medaille, hob der Präsident der AKV, Staatssekretär Helmut Kukacka, in seiner Begrüßungsansprache hervor.

ÖVP-Klubobmann Reinhold Lopatka verwies in seinen einführenden Worten auf die aktuelle Herausforderungen Migration und Asyl. "Seine Forschung, seine Arbeit ist geprägt von der Beseitigung von Ungleichheit, von Fairness und Werten. Er beschäftigt sich seit Jahren mit den neuen Herausforderungen in der Familienpolitik und Gesellschaft", so der Klubobmann.

Mazal ist u.a. Professor am Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Universität Wien und Leiter des Österreichischen Instituts für Familienforschung an der Universität Wien. Neben weiteren Tätigkeiten ist er auch im Zukunftsforum der katholischen Kirche aktiv, wo er das Modul Familie leitet. Auch im Bereich der Medizin-Ethik hat sich der 1959 in Wien geborene Mazal einen Namen gemacht, hob der Pastoraltheologe Paul Zulehner in seiner Laudatio hervor.

Arbeitsgemeinschaft Katholischer Verbände
Institut für Arbeits- und Sozialrecht der Rechtswissenschaftlichen Fakultät


Lisa Katharina Schmid erhält Franz-Bogner-Wissenschaftspreis für PR 2016

Am 24. Mai 2016 wurden acht PreisträgerInnen für ihre wissenschaftlichen Arbeiten mit dem Franz-Bogner-Wissenschaftspreis für PR 2016 gewürdigt. Der Wissenschaftliche Senat des PRVA hat heuer ein Preisgeld von 8.700 Euro vergeben. Von 27 wissenschaftliche Arbeiten wurden acht Arbeiten von der Jury in der "Sky Conference" der Raiffeisen Zentralbank (RZB) im Rahmen einer feierlichen Preisverleihung ausgezeichnet. RZB-Vorstandsmitglied Johannes Schuster verwies bei seiner Begrüßung auf die Bedeutung der Synergien zwischen Wissenschaft und Wirtschaft.

Eine der Ausgezeichneten ist Lisa Katharina Schmid von der Universität Wien. Sie erhielt den 1. Platz in der Kategorie Magister-/Masterarbeiten an Universitäten für ihre Magisterarbeit "Beschwerdedialog auf Facebook: Wie vertrauensfördernd sind die Antwortstrategien österreichischer Unternehmen auf Beschwerden in sozialen Netzwerken?".

Franz-Bogner-Wissenschaftspreis


"uni:view" veröffentlicht Meldungen zu aktuellen Auszeichnungen und Ehrungen von Angehörigen der Universität Wien monatlich gesammelt. Die Reihung erfolgt chronologisch. Die Redaktion freut sich über Informationen zu Auszeichnungen (per E-Mail an bernadette.ralser(at)univie.ac.at). Weitere Nachrichten über Köpfe und Karrieren an der Universität Wien finden Sie in der Rubrik "Uni Intern".