Spendenübergabe der Weihnachts-Charity 2018

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Kürzlich überreichte Rektor Engl 5.432 Euro an das Programm OLIve, das AsylwerberInnen und Asylberechtigten den Einstieg ins Studium erleichtert. Leiterin Katharine Sarikakis und ihr Team freuten sich über die hohe Spendensumme, die bei der Uni Wien Weihnachts-Charity 2018 zusammengekommen ist.

Vom 3. bis 13. Dezember 2018 gab es an der Universität Wien die Möglichkeit, mit dem Kauf eines GSCHEIT HEISS-Häferls mit oder ohne Punsch die Spendenaktion für das Programm OLIve (Open Learning Initiative) zu unterstützen. Insgesamt wurden 222 Tassen von MitarbeiterInnen, Studierenden und BesucherInnen der Uni Wien gekauft. Auf der Weihnachtsfeier des Rektorats am 13. Dezember wurden zusätzliche Spenden gesammelt. Die Summe von 2.716 Euro wurde schließlich vom Rektorat der Uni Wien auf 5.432 Euro verdoppelt.

"Das Geld verwenden wir für eine Webseite und einen Bildband, die für die Fotos und Geschichten der TeilnehmerInnen reserviert sind", freut sich Katharine Sarikakis, Programmleiterin und Professorin am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft. "Von Beginn an haben wir die Studierenden ermutigt, ihre Hoffnungen, Erfahrungen und Sorgen kreativ durch die Fotografie auszudrücken. Im Zuge dessen haben wir wunderschöne und bewegende Bilder gesammelt, durch die die Studierenden ihre eigene Geschichte erzählen. Manche zeigen die Flucht, andere ihre Familien oder ihre Wünsche für die Zukunft. Wir hatten schon lange nach Ressourcen für dieses Projekt Ausschau gehalten – nun hat der Rektor der Universität Wien Heinz W. Engl sogar eine Ausstellung in der Universität vorgeschlagen."

Was ist OLIve?

Die Universität Wien bietet wissenschaftliche Kurse für AsylwerberInnen, Asylberechtigte oder subsidiär Schutzberechtige in Österreich und anderen Ländern des Europäischen Wirtschaftsraums an, die ein Studium an einer europäischen Hochschule anstreben. Die Kurse werden vom ERASMUS+-Programm der Europäischen Kommission gefördert.

Im Rahmen von OLIve – der Open Learning Initiative – bekommen Geflüchtete die Möglichkeit, akademische Kurse und Tutorien zu besuchen, die von MitarbeiterInnen und Studierenden der Universität Wien gehalten werden und deren Ziel es ist, den Einstieg in das Studium zu erleichtern. OLIve ist Teil des Third Mission-Projekts der Universität: Soziales & gesellschaftliches Engagement.


Rektor Engl im Gespräch mit OLIve-Absolvent Javad Amiry (© Universität Wien)

Im Rahmen von OLIve können Personen mit AsylwerberInnen- oder Aslyberechtigtenstatus akademische Vorlesungen und Workshops über Themen wie Demokratie und Österreich, Medienfreiheit, Diversität und Kulturen, Globale Medien, Europäische Medien und Gesellschaft besuchen. Über 220 Menschen haben den ersten Programmzyklus bereits erfolgreich absolviert; 30 weitere sind in diesem Zyklus registriert. "Zukünftig werden wir noch einen stärkeren Fokus auf Jugendliche und Frauen legen", erklärt Katherina Sarikakis: "Auf diese Weise möchten wir zu Ambition, Begeisterung, Hoffnung und Liebe für ein lebenslanges Lernen inspirieren. Die Universität Wien ist dafür ein geeigneter Ort."

Erfolgreiche AbsolventInnen


"Integration bedeutet für mich geben und nehmen. Alles, was ich bekommen habe, möchte ich auch weitergeben", sagt OLIve-Absolvent Javad Amiry, der sich seit seiner Ankunft in Österreich in verschiedenen wohltätigen Organisationen engagiert. (© Universität Wien)

Bei der Spendenübergabe im Büro von Rektor Engl waren auch OLIve-AbsolventInnen anwesend. Absolvent Javad Amiry stammt ursprünglich aus Afghanistan, hat aber lange Zeit im Iran gelebt. Seit seiner Ankunft in Österreich im November 2015 hilft er in verschiedenen wohltätigen Organisationen anderen jungen Menschen mit Migrations- oder Fluchthintergrund. "Durch Olive konnte ich nicht nur die deutsche Sprache lernen, sondern auch mein Englisch weiter aufbessern – bis zum akademischen Level. Ich habe zudem gelernt, wie man am besten präsentiert. Dieses Wissen hilft mir enorm bei meiner jetzigen Arbeit mit Jugendlichen", berichtet Javad Amiry.


"Over the six months that I attended the programme regularly, I have not only increased my academic knowledge but also developed aspects of my personality, such as my self-confidence and the capability of comfortably talking to others", freut sich OLIve-Absolventin Heba Ghourrah. (© Universität Wien)

Auch OLIve-Absolventin Heba Ghourrah aus Syrien berichtet Positives:  
"Certainly, I invested my time well and met nice friends, as well as a qualified teaching staff who encourage us to think independently and become interested in learning by fostering a positive, supportive, yet challenging environment. Ultimately, we must keep in mind that knowledge does not end once we get a certificate, but that our aspirations should be much higher."


"When I first came to Austria, I almost lost hope. OLive gave me back my confidence. I managed to improve my German. The programme gave me the urge to go back to school." (© Universität Wien)

Kingsley Solomon aus Nigeria erzählt, wie ihm OLIve geholfen hat: "My friend attended and told me about the project in 2017. When I attended his graduation ceremony, I was really impressed. So, I registered immediately. Back then, I was a little depressed considering the situation I was in. Joining OLive helped me a lot. I had the urge to go back to school. Reading is my passion and now, I have access to a library and can read as much as I want."

Freiwillige HelferInnen gesucht


OLIve ist immer auf der Suche nach Freiwilligen, die Deutsch- und Englischkurse und wissenschaftliche Tutorien halten, Studierende beim Lernen unterstützen oder Ansprechperson bei Problemen und Fragen rund um das Studium und Leben in Wien sein möchten. (red)

OLIve wird unter der Leitung von Katharine Sarikakis als Erasmus+-Projekt von der Europäischen Kommission gefördert. Das Programm soll dazu beitragen, das Problem hinsichtlich fehlender anerkannter Qualifikationsnachweise bestmöglich zu lösen und Geflüchtete dabei zu fördern, an den österreichischen Universitäten zugelassen zu werden. OLIve wird vom Erasmus+-Programm der Europäischen Kommission gefördert und vom Media Governance and Industries Research Lab am Institut für Publizistik- und Kommunikationswissenschaft an der Universität Wien in Kooperation mit CEU – Central European University, Budapest, und der University of East London durchgeführt.