Vier Forscher der Universität Wien unter meistzitierten WissenschafterInnen der Welt
| 30. Juni 2014Unter den 3.200 weltweit am häufigsten zitierten WissenschafterInnen finden sich 19 in Österreich tätige ForscherInnen. Darunter vier der Universität Wien: der Mathematiker Adrian Constantin, die Physiker Georg Kresse und Anton Zeilinger sowie der Mikrobiologe Michael Wagner.
In einer neuen, vom Nachrichten- und Datenkonzern Thomson Reuters erstellten Liste der "Highly Cited Researchers" finden sich 19 in Österreich tätige ForscherInnen. Nach Institutionen liegt die Universität Innsbruck mit fünf WissenschafterInnen in der Liste vor der Universität Wien (vier) sowie der Universität Linz und der Medizinischen Universität Wien (je zwei).
Für die Liste wurden Zitierungen in Publikationen herangezogen, die im Zeitraum von 2002 bis 2012 erschienen sind. Als Maß für die wissenschaftliche Relevanz der Arbeit der ForscherInnen zählt neben der Zahl von Publikationen in Fachzeitschriften auch, wie oft diese Arbeiten von anderen FachkollegInnen zitiert wurden.
"Highly Cited Researchers" der Universität Wien
Adrian Constantin wurde 1970 in Temeswar (Rumänien) geboren. 1992 erwarb er sein Diplom "d´Études Approfondies" an der Universität Nizza. 1996 war er als PhD-Student am Courant Institute of Mathematical Sciences an der New York University tätig. 1999 habilitierte er sich an der Universität Zürich. Von Oktober 1996 bis Februar 1998 war er Assistent am Mathematischen Institut der Universität Basel. Von April 1998 bis Jänner 2000 fungierte er als Oberassistent am Mathematischen Institut der Universität Zürich. Im Zeitraum Jänner bis Juli 2000 folgte eine Position als Lecturer an der School of Mathematics & Statistics der University of Newcastle. Von Jänner bis Mai 2004 hatte er eine Gastprofessur an der Brown University (Providence, USA) inne. Von 2006 bis 2008 war er Vizedirektor des "Hamilton Mathematics Institute" in Dublin. Seit September 2008 ist er als Professur für Partielle Differentialgleichungen an der Fakultät für Mathematik der Universität Wien tätig.
Georg Kresse, 1967 in Wien geboren, studierte Technische Physik an der Technischen Universität in Wien. Zunächst hatte er von 1992 bis 1996 eine Postdoc-Stelle an der Technischen Universität Wien inne. Dem folgte von 1996 bis 1997 eine Postdoc-Stelle an der University of Staffordshire, Großbritannien. Nachdem er 1997 den Erich-Schmid Preis für außergewöhnliche Leistungen in der theoretischen Physik der ÖAW erhalten hatte, kehrte er nach Österreich zurück und war von 1997 bis 1998 Postdoc am Institut für Theoretische Physik und von 1998 bis 1999 Postdoc am Institut für technische Elektrochemie an der TU Wien. Von 1999 bis 2001 war er Universitätsassistent am Institut für Materialphysik der Universität Wien. Er habilitierte sich 2001 an der Universität Wien, war seit 2001 außerordentlicher Universitätsprofessor am Institut für Materialphysik der Universität Wien und hat seit 2007 eine ordentliche Professur für Computational Quantum Mechanics an der Universität Wien inne. Seit 2010 ist er Sprecher des Sonderforschungsbereiches ViCoM.
Michael Wagner wurde 1965 in München geboren und studierte Biologie (Hauptfach Mikrobiologie) an der Technischen Universität München. 1992 schloss er sein Diplom- und 1995 sein Doktoratsstudium (jeweils mit Auszeichnung) ab. Von 1995 bis 1996 war er als Stipendiat der Deutschen Forschungsgemeinschaft an der Northwestern University in den USA zu Gast. 1996 übernahm er den Posten eines wissenschaftlichen Angestellten, Assistenten bzw. Privatdozent am Lehrstuhl für Mikrobiologie der TU München. Im Jahr 2000 folgte die Habilitation für das Fach Mikrobiologie. Seit Februar 2003 ist er Universitätsprofessor für Mikrobielle Ökologie an der Fakultät für Lebenswissenschaften und Leiter des Departments für Mikrobiologie und Ökosystemforschung.
Anton Zeilinger wurde 1945 in Ried im Innkreis (OÖ) geboren und studierte in Wien Physik. Er hatte Positionen am Massachusetts Institute of Technology (MIT), an der Technischen Universität München, der Technischen Universität Wien (TU), der Universität Innsbruck, der Universität Melbourne und am College de France (Paris) inne und führte Forschungsarbeiten im Los Alamos National Laboratory (USA) und am Merton College der Oxford University durch. Seit 1999 ist er Professor für Experimentalphysik an der Universität Wien, seit 2004 wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Quantenoptik und Quanteninformation (IQOQI) der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW), seit 2006 stellvertretender Vorsitzender des Board of Trustees des IST Austria in Klosterneuburg und seit der Gründung 2010 Board Member des Vienna Center for Quantum Science and Technology (VCQ). Am 15. März 2013 wurde der Quantenphysiker zum Präsident der Österreichischen Akademie der Wissenschaften (ÖAW) gewählt. (APA/red)