Feuerwehreinsatz im Dienst der Wissenschaft
| 27. Juni 2011Drei junge Turmfalken wachsen in nächster Nähe zur Universität Wien auf. Aufgrund der Lage in der Innenstadt sind die in den Dachnischen versteckten Nestlinge besonders interessant für das Dissertationsprojekt "Der Turmfalke (Falco tinnunculus) in Wien – Nisthabitat, Brutbiologie und Nahrungsökologie vom Stadtzentrum bis zum Stadtrand" der Biologin Petra Sumasgutner vom Department für Evolutionsbiologie. Bei der Untersuchung der jungen Vögel am Freitag, 24. Juni 2011, wurde die Forscherin von der Berufsfeuerwehr Wien sowie ihrer Betreuerin Anita Gamauf vom Naturhistorischen Museum unterstützt. Alexander Arnberger und Christina Luef (Raum- und Ressourcenmanagement) waren mit der Kamera dabei.
Diese drei jungen Turmfalken wachsen in unmittelbarer Nähe zum Hauptgebäude der Universität Wien auf, ...
... nämlich in der Universitätsstraße 5 / Ecke Eberndorferstraße (1010 Wien). Der Nistplatz des Turmfalkenpärchens befindet sich in der Nische unter dem sechsten Dachfenster von links. (Foto: Alexander Arnberger)
Am 24. Juni wurden drei von ursprünglich vier Nestlingen im Rahmen des Wiener Turmfalkenprojekts untersucht und beringt: Mit der Drehleiter werden die Forscherinnen Petra Sumasgutner und Anita Gamauf von einem Mitarbeiter der Wiener Berufsfeuerwehr zum Nistplatz gebracht. (Foto: Christina Luef)
Den ganzen Tag lang begleitet das Dienstfahrzeug der Wiener Berufsfeuerwehr die Dissertantin zu verschiedenen Nistplätzen in der Innenstadt. Altbauten werden von Turmfalken gerne als Brutstätten genutzt. (Foto: Alexander Arnberger)
Geschickt lenkt der Feuerwehrmann die Drehleiter in Richtung Nistplatz. Die Turmfalken-Eltern haben sich längst in Sicherheit gebracht. (Foto: Alexander Arnberger)
Die drei Nestlinge werden für die Untersuchung aus ihrem Nistplatz entnommen und in einem Korb sicher nach unten gebracht. (Foto: Alexander Arnberger)
Etwas verängstigt reagieren die jungen Turmfalken auf ihre erste Begegnung mit der Spezies Mensch. (Foto: Alexander Arnberger)
Untersuchungsplatz Kofferraum: Das Feuerwehrauto bietet einen geschützten Platz für die verschiedenen Untersuchungen. (Foto: Christina Luef)
Auf der Waage: 41 Gramm wiegt der kleinste der drei Turmfalken-Nestlinge - der größte 55 Gramm. (Foto: Alexander Arnberger)
Alle drei Nestlinge werden mit dem Kennring der Vogelwarte Radolfszell sowie dem Farbring mit elektronischem Code beringt. Rot steht für Innenstadt, Blau für die Mischzone mit einer Flächenversiegelung von 50-80 Prozent und Grün für den suburbanen Raum mit einer Flächenversieglung unter 50 Prozent. (Foto: Christina Luef)
"Kuckuckskind"? Zur Untersuchung gehören auch eine Blutabnahme und ein Schleimhautabstrich zur DNA-Analyse. (Foto: Alexander Arnberger)
Mit dem "Vaterschaftstest" können die möglicherweise verschiedenen biologischen Väter der Nestlinge ausfindig gemacht werden. (Foto: Christina Luef)
Die Flügellänge gibt Auskunft über das Alter der Turmfalken. (Foto: Alexander Arnberger)
Der kleinste Nestling ist zum Zeitpunkt der Untersuchung etwa sechs Tage alt, der größte ungefähr zwei Wochen. (Foto: Christina Luef)
Die Farben des Schnabels, der Krallen und der Augenumrandung werden mit einer normierten Farbskala verglichen. (Foto: Alexander Arnberger)
Die Farbe gibt Auskunft über die Nahrung der Falken: Blass-bläulich-gelblich ist die Wachshaut der Nestlinge, die hauptsächlich mit Mäusen gefüttert werden. Ein hoher Insektenanteil in der Nahrung führt zu einer intensiven gelb-orangen Färbung. (Foto: Christina Luef)
Nach der Untersuchung kehrt Ruhe ein, ... (Foto: Alexander Arnberger)
... nur der größte der drei Nestlinge protestiert weiter. (Foto: Christina Luef)
Die Dissertationsbetreuerin, Anita Gamauf, ist bei der Aufzeichnung der Daten behilflich. (Foto: Alexander Arnberger)
Alle Daten kommen auf ein Datenblatt und werden über den Sommer ausgewertet. Seit dem Projektstart im Jahr 2010 hat Petra Sumasgutner 130 Nestlinge in Wien untersucht. (Foto: Christina Luef)
Nach der Erfassung aller Daten geht es mit den Turmfalken im Korb wieder zurück hinauf zum Nistplatz. (Foto: Alexander Arnberger)
Vor dem Zurücksetzen der Nestlinge werden noch Gewölle entnommen, um die Ernährungsgewohnheiten feststellen zu können. (Foto: Christina Luef)
Wieder Zuhause! Nach etwa einer halben Stunde sind die jungen Turmfalken wieder in ihrem Nistplatz. (Foto: Christina Luef)
Die Turmfalken-Mutter wartet ein paar Fenster weiter mit einer Maus als Beute für den Nachwuchs. (Foto: Alexander Arnberger)
Das Wiener Turmfalkenprojekt ist eine Kooperation zwischen der Universität Wien und dem Naturhistorischen Museum und wird von Harald Krenn und Anita Gamauf betreut. Unterstützt wird das Projekt von der Stadt Wien (MA 22) und Bürgermeister Michael Häupl sowie zahlreichen aufmerksamen Wiener Bürgerinnen und Bürgern bei der Suche nach Nistplätzen.
Lesen Sie mehr zum Projekt von Petra Sumasgutner im Artikel "Stadt der Turmfalken" in "uni:view".
