Zwei Jahrzehnte Erwin Schrödinger Institut
| 22. April 2013Seit 20 Jahren betreiben die WissenschafterInnen des Internationalen Erwin Schrödinger Instituts für Mathematische Physik (ESI) der Universität Wien Grundlagenforschung auf höchstem Niveau. Zum Jubiläum veranstaltet das ESI am Montag, 29. April, einen hochkarätig besetzten Workshop.
Unter dem Motto "Two Decades at the Interface of Mathematics and Physics – The [un]reasonable effectiveness of Mathematics in the Natural Sciences" diskutieren am 29. und 30. April international renommierte WissenschafterInnen. Zur Eröffnung des Workshops am Montag, 29. April, sprechen Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien, Marta Sanz-Solé, Präsidentin der Europäischen Mathematischen Gesellschaft, und Joachim Schwermer, Direktor des Erwin Schrödinger Instituts, im ESI, Boltzmanngasse 9.
Auf der Liste der Vortragenden sind unter anderem Alain Connes (Collège de France, Paris), Peter Goddard (Institute for Advanced Study, Princeton), Sylvia Serfaty (Université Paris 6), Yuri Tschinkel (Courant Institute, New York) und Michael Douglas (State University of New York, Stony Brook). Einen historischen Aspekt liefert Jeremy Gray (The Open University, Milton Keynes) mit seinem Vortrag über den mathematischen Physiker Henri Poincaré "The soul of the fact" (Montag, 29. April, 17 Uhr).
Aushängeschild der Universität Wien und des Wissenschaftstandorts Österreich
Im Laufe der letzten 20 Jahre hat sich das Erwin Schrödinger Institut zu einer international führenden Forschungseinrichtung für Mathematik und Physik entwickelt. "Das ESI ist weltweit bekannt und geschätzt wegen seiner angenehmen, wissenschaftlich stimulierenden Atmosphäre und des hohen Niveaus der dort stattfindenden Programme. Es ist ein Aushängeschild nicht nur für die Universität Wien, sondern für den Wissenschaftsstandort Österreich insgesamt", resümiert Heinz W. Engl, Rektor der Universität Wien.
Google, Online-Banking, Facebook
Das Erwin Schrödinger Institut für mathematische Physik wurde im April 1993 auf Initiative von Walter Thirring, Peter Michor und Heide Narnhofer – alle drei hatten Professuren an der Universität Wien inne – gegründet. Damals wie heute schafft das Institut Raum für Grundlagenforschung in Mathematik, Physik und deren Interaktion in einem internationalen Rahmen.
"Grundlagenforschung in Naturwissenschaften und Mathematik ist eine wichtige Basis für angewandte Forschung. Viele Technologien, die unser tägliches Leben essentiell prägen, haben ihren Ursprung in Mathematik und mathematischer Physik: Internet-Suchmaschinen wie Google, die Verschlüsselungstechniken, auf die wir uns beim Online-Banking verlassen, die Algorithmen, über die uns Facebook neue Freunde vorschlägt, oder GPS-Navigationssysteme für den Straßenverkehr – alle basieren fundamental auf Mathematik und Physik", so Joachim Schwermer, Direktor des Erwin Schrödinger Institut für Mathematische Physik (ESI).
Wissenschaftlicher Austausch und Nachwuchsförderung
Das Erwin Schrödinger Institut organisiert thematische Programme zu aktuellen Themen der Mathematik oder mathematischen Physik, die sich über mehrere Wochen erstrecken und von international anerkannten WissenschafterInnen betreut werden. Darüber hinaus bietet das ESI Workshops an und unterstützt individuelle Gastaufenthalte internationaler WissenschafterInnen zur Forschung und Interaktion mit der lokalen Wissenschaftsgemeinschaft.
Darüber hinaus finden für NachwuchswissenschafterInnen regelmäßig "Summer Schools" statt. Das sind ein- bis zweiwöchige Programme, in deren Rahmen Einblick in aktuelle Forschungsthemen gegeben wird. Das ESI organisiert auch Vorlesungszyklen auf Doktorandenniveau. Diese werden von renommierten WissenschafterInnen gehalten, die für jeweils ein Semester am ESI zu Gast sind.
Workshop-Eröffnung "Two Decades at the Interface of Mathematics and Physics"
Montag, 29. April 2013, ab 9 Uhr
Boltzmann-Hörsaal des Erwin Schrödinger Instituts, Boltzmanngasse 9, 1090 Wien
Programm (PDF)