Mein Business: "Digitale Werkzeuge für herausfordernde Situationen"
| 29. April 2020
Digitale Tools, wie sie Psychologin und Uni Wien-Alumna Gabriele Lang anbietet, gewinnen in Zeiten von Corona an Akzeptanz. (© New Age Fotografie)
Mit der Online-Coaching-Plattform UP'N'CHANGE schafft Gabriele Lang einfachen Zugang zu Tools, die beim Stressabbau im Arbeitsleben unterstützen. Die Psychologie-Alumna der Uni Wien beobachtet durch die aktuelle Corona-Krise eine höhere Akzeptanz für digitale Produkte und feilt schon an neuen Ideen.
Sie haben 2019 Ihr Unternehmen UP'N'CHANGE gegründet. Können Sie Ihr Start-Up kurz beschreiben?
Gabriele Lang: UP'N'CHANGE ist eine Online-Plattform mit effizienten, digitalen Tools für mehr Erfolg in herausfordernden Situationen. Einfache Hilfe also, wenn "der Karren im Dreck steckt".
Inwiefern hat Ihr Psychologie-Studium beim Weg in die Selbstständigkeit eine Rolle gespielt?
Lang: Inhaltlich war das Studium natürlich sehr wichtig – die digitalen Tools basieren auf psychologischen und wirtschaftlichen Erkenntnissen.
Im Dossier "Mein Business" stellen Alumni der Universität Wien ihr Start-up bzw. Unternehmen vor und verraten Tipps und Tricks für (zukünftige) Gründer*innen. Das Dossier läuft in Kooperation zwischen dem uni:view Magazin, der DLE Forschungsservice und Nachwuchsförderung und dem Alumniverband.
Sie setzen mit Ihrem Unternehmen auf Online-Dienstleistungen. Inwiefern kommt Ihnen das in der aktuellen Corona-Krise zugute? Spüren Sie eine verstärkte Nachfrage?
Lang: Die Krise hilft uns insofern, als die Digitalisierung signifikant an Akzeptanz gewinnt. Wir nutzen die jetzige Zeit verstärkt, um unsere Produkte weiterzuentwickeln und die Bedürfnisse unserer Kund*innen kennenzulernen. Derzeit sind die meisten unserer Kund*innen allerdings in einem "Krisenmodus" und zeitlich nicht in der Lage, Innovationen anzunehmen. Wir gehen aber von einer verzögerten deutlichen Umsatzsteigerung für unsere digitalen Tools aus.
INiTS SCALEup Talk #1: Vom INiTS-Startup zum Corona-Regierungsberater
Erfolgreiche Absolvent*innen des INiTS SCALEup Programms, die ihre Technologie- oder Forschungsideen zu einem erfolgreichen Business entwickelt haben, sprechen in einem 30-Minuten Interview über ihre Erfahrungen und beantworten im Anschluss Fragen.
Donnerstag, 30. April 2020, 9 Uhr bis 9.30 Uhr (Online)
Interviewgast: Niki Popper, DWH
Interviewer: Carlos Fernandez de Retana, INiTS
Die Teilnahme ist kostenlos, Anmeldung erbeten.
Auf die aktuelle Situation bereitet kein Lehrbuch vor. Auf welche Tools aus Ihrem Psychologie-Studium an der Uni Wien bzw. auf welche Erfahrungen als Unternehmerin können Sie in der Krise dennoch zurückgreifen?
Lang: Resilienz und Ausdauer sind für uns wichtige Zutaten für den erfolgreichen Umgang mit den neuen Rahmenbedingungen. Zudem unsere Fähigkeit, uns schnell an die neue Situation anzupassen, dennoch Ideen zu haben und diese dann auch umzusetzen.
Es sind gerade keine einfachen Zeiten für junge Unternehmer*innen oder jene, die es werden wollen. Haben Sie einen guten Rat parat?
Lang: Annehmen der Situation und bewusstes Wahrnehmen der aufkommenden Gefühle und Reaktionen. Nur das ermöglicht ein Weiterkommen und die Entwicklung aus Schockstarre und Ohnmacht. Außerdem: Eine Priorisierung von Aktivitäten nach Wichtigkeit und Urgenz hinsichtlich des Ziels.
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Können Sie der jetzigen Situation evtl. auch etwas Positives abgewinnen? Inwiefern eröffnen sich auch neue Perspektiven?
Lang: Ich sehe durchaus Positives: Die bessere Erreichbarkeit von Kund*innen, mehr Zeit für Diskussion mit Businesspartnern, weniger Ablenkung (sofern kein gleichzeitiges Home-Schooling stattfindet) und Verdrängen sowie eine signifikant höhere Akzeptanz von digitalen Tools.
Steckbrief
Name: Gabriele Lang
Alter: 50
Studium: Psychologie (Diplom, Doktorat), MBA
Gründungsjahr: 2019
Mein Business: UP’N’CHANGE – digitale Tools zum schnellen Weiterkommen bei Stillstand und Konflikten
Mein Motto: Den anderen kannst du nicht verändern, aber dich selber.
Mein Tipp für Gründer*innen: Dranbleiben ohne Anerkennung zu erwarten
Link zur Webseite: www.upnchange.com
Interview und Redaktion von Siegrun Herzog (Alumniverband der Universität Wien).
