Karriereprogramm VIPS: 5 Mio. Euro für JungforscherInnen

Das "Vienna International Postdoctoral Program" (VIPS) bietet Postdocs im Bereich der Lebenswissenschaften Raum für eigene Forschungsideen. Seit 2010 haben sich mehr als 800 ForscherInnen aus über 80 Nationen beworben, zurzeit läuft die vierte Ausschreibungsrunde.

Ins Leben gerufen wurde das Postdoc-Ausbildungsprogramm VIPS im Jahr 2010 von Renée Schroeder von den Max F. Perutz Laboratories (MFPL) der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien. Das "Vienna International Postdoctoral Program" (VIPS) bietet den Postdocs einen Drei-Jahres Vertrag und zusätzlich ein unabhängiges Forschungsbudget. Damit können sie unter Anleitung von erfahrenen ForscherInnen eigene Ideen entwickeln, planen und umsetzen, unabhängig von ihren sonstigen gruppeninternen Verpflichtungen.

Diesen "wichtigen Beitrag zur Zukunfts- und Innovationsfähigkeit unseres Landes" begrüßt Wissenschafts- und Forschungsminister Karlheinz Töchterle: "Mit dem Karriereprogramm VIPS wird ganz gezielt in die Unterstützung der Laufbahn junger Forscherinnen und Forscher investiert". Die Wiener Vizebürgermeisterin und Wirtschaftsstadträtin Renate Brauner ergänzt: "VIPS bringt junge Top-ForscherInnen bereits in jungen Jahren nach Wien und unterstützt damit unsere gemeinsamen Bemühungen, in Zukunft noch attraktiver für Forscher und Forscherinnen aus aller Welt zu werden. Das ist ein Innovationstreiber, von dem wir nachhaltig profitieren."

Positive Zwischenbilanz

Derzeit läuft die vierte international ausgeschriebene Bewerbungsrunde für die letzten vier offenen Postdoc-Stellen im VIPS-Programm. In den ersten drei Ausschreibungen haben sich mehr als 800 internationale WissenschafterInnen beworben. "Die Qualität der jungen ForscherInnen, die sich für VIPS-Stellen bewerben, ist außerordentlich hoch", freut sich Renée Schroeder.


VIPS organisiert regelmäßig karriereimmanente Fortbildungsseminare zu den Themen Präsentation, Projektmanagement, Kommunikation und wissenschaftliches Englisch, von denen alle Postdocs am MFPL profitieren.



Renée Schroeder hofft, dass VIPS als erfolgreiches Pionierprojekt ein Umdenken auslöst. Die gesammelte Erfahrung ist genauso auf andere Fachbereiche anwendbar und kann in neuen Karriereprogrammen umgesetzt werden. Postdocs spielen eine wichtige Rolle in Forschungsgruppen, in denen sie Projekte bzw. DoktoratsstudentInnen betreuen und Experimente durchführen.

Hochqualifizierte Postdocs nach Wien holen


Weiters bildet die Anwerbung und Ausbildung von qualifizierten Postdocs eine wichtige Säule für die österreichische Spitzenforschung. Wien hat sich als attraktiver Standort für NachwuchswissenschafterInnen erwiesen: Postdocs an den MFPL geben an, aufgrund des internationalen Rufs und der guten Lebensqualität der Bundeshauptstadt hierher gekommen zu sein. Bei einer Ende 2011 durchgeführten Stimmungsumfrage führten mehr als 70 Prozent der MFPL-Postdocs an, dass sie ihren Landsleuten einen Postdoc-Aufenthalt in Wien empfehlen werden.

Wien investiert in Life Sciences

Dass in Wien mittlerweile rund 600 Unternehmen im Bereich der Life Sciences tätig sind, ist das Ergebnis von kontinuierlichen Investitionen in den Forschungsstandort Wien. "Die Stadt Wien hat die Zukunftschancen der Life-Science Branche für Wien früh erkannt und seitdem kontinuierlich gefördert. Diesen Weg werden wir in den nächsten Jahren konsequent fortsetzen", so Vizebürgermeisterin Renate Brauner. Wien fördert dabei durch speziell zugeschnittene finanzielle Förderprogramme, durch Beratung und mit der Entwicklung von Immobilien, die genau auf den Bedarf der Branche ausgerichtet sind.


Die Max F. Perutz Laboratories (MFPL) sind ein gemeinsames Forschungs- und Ausbildungszentrum der Universität Wien und der Medizinischen Universität Wien am Campus Vienna Biocenter. An den MFPL sind rund 530 WissenschafterInnen aus 40 Nationen in über 60 Forschungsgruppen mit Grundlagenforschung im Bereich Molekularbiologie beschäftigt.
Neben wissenschaftlicher Infrastruktur bieten die MFPL am Campus Vienna Biocenter auch Schwangerschaftslabors (zum Schutz des ungeborenen Kindes vor potenziell gefährlichen Chemikalien), eine Kinderkrippe und einen Kindergarten, um die Familie besser in den Arbeitsalltag integrieren zu können.



Den wissenschaftlichen Nachwuchs fördern


VIPS zählt zu einer Reihe von Fördermaßnahmen des Wissenschafts- und Forschungsministeriums für den Nachwuchs: Für die Förderung junger Menschen und deren internationaler Mobilität sowie für die Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses standen im Jahr 2011 durch Programme des BMWF insgesamt rund 80 Millionen Euro zur Verfügung. Die vier zentralen Förderschwerpunkte des BMWF sind dabei (1) Young Science (zB. Sparkling Science, Kinderuni), (2) Mobilität (z.B. Erasmus, Blau, Schrödinger, Meitner), (3) herausragende Talente fördern (z.B. APART, Doc, VIPS, Firnberg, Richter) und (4) Exzellenz (z.B. Start, Wittgenstein). (MFPL/red)