Open Access Strategie der Universität Wien

Die Universität Wien fördert Projekte, die den offenen Zugang (Open Access) zu wissenschaftlichen Publikationen ermöglichen und beteiligt sich in Kooperation mit nationalen und internationalen Einrichtungen aktiv an der Diskussion rund um dieses Thema.

Auf Basis der Vorarbeiten des Open Access Board – zusammengesetzt aus Mitgliedern der Fakultäten, Zentren und Dienstleistungseinrichtungen – hat das Rektorat eine "Open Access Strategie der Universität Wien" verabschiedet. Diese umfasst die wichtigsten Grundsätze der Universität Wien zu diesem Thema und ermutigt die WissenschafterInnen, ihre Publikationen via institutionellem Repositorium (u:scholar) frei zugänglich zu machen (Grüner Weg des Open Access) und zunehmend in Open Access Journals zu publizieren (Goldener Weg des Open Access).


Die Leitlinien der Open Access Policy der Universität Wien:
  • Die Universität Wien erwartet von den bei ihr beschäftigten Forschenden, dass sie von jeder Publikation eine vollständige Fassung in "u:scholar", dem universitätseigenen Publikationsarchiv (Institutional Repository), frei zugänglich hinterlegen, sofern dem keine rechtlichen Hindernisse entgegenstehen.
  • Die Universität Wien empfiehlt ihren Forschenden, ihre wissenschaftlichen Arbeiten in zunehmendem Maße in Open Access-Zeitschriften zu publizieren, sofern geeignete Journals mit Peer-Review-Verfahren zur Verfügung stehen, insbesondere wenn sie im Directory of Open Access Journals (doaj.org) gelistet sind.
  • Die Universität Wien ermutigt Initiativen zur Umstellung von an der Universität Wien herausgegebenen Zeitschriften auf Open Access. Neugründungen von Zeitschriften können künftig nur finanziell unterstützt werden, sofern diese unter dem Open Access-Modell publiziert werden und in einer externen Evaluation positiv begutachtet wurden.



Auch nationale und internationale Fördergeber setzen zunehmend auf Open Access-Veröffentlichungen. So ist Open Access in "Horizont 2020" neues Grundprinzip für das wissenschaftliche Publizieren – mit dem Ziel, den Informationsfluss zu verbessern und positive Auswirkungen für die European Research Area (ERA) zu erreichen. Der FWF fördert Open Access seit mehreren Jahren und verpflichtet alle ProjektleiterInnen und ProjektmitarbeiterInnen, ihre Forschungsergebnisse im Internet frei zugänglich zu machen.

Förderungen für das Open Access-Publizieren

Die Open Access Policy der Universität Wien umfasst neben den Leitlinien auch begleitende Maßnahmen: Im Rahmen ihrer finanziellen Möglichkeiten stellt die Universität Wien den Forschenden die, für das elektronische Publizieren und Archivieren erforderliche, Infrastruktur zur Verfügung. Dies umfasst auch das laufend zu optimierende Zusammenwirken von Forschungsdokumentation, institutionellem Repositorium, internationalen Datenbanken und Fachrepositorien.

Um die Forschenden bei Veröffentlichungen in Open Access-Zeitschriften organisatorisch und finanziell zu unterstützen, wurde ein zentraler Publikationsfonds geschaffen. Die Förderkriterien orientieren sich an international erprobten Vorbildern. Unter bestimmten Voraussetzungen werden aus dem zentralen Publikationsfonds sogenannte Article Processing Charges (APCs) übernommen. Die bisherigen Förderungen im Rahmen von Membership-Programmen der Universitätsbibliothek (z.B. für die Open Access Journals von BioMed Central) bleiben in der gewohnten Form bestehen.

Open Access-Zeitschriften der Universität Wien

Mit einer Anschubfinanzierung des Wissenschaftsfonds FWF werden seit 2013 österreichweit acht Fachzeitschriften gefördert, welche ihre Inhalte nun nach dem Open-Access-Modell zur Verfügung stellen. Zwei über diese Schiene geförderte Projekte werden von WissenschafterInnen der Universität Wien herausgegeben: "TYCHE - Contributions to Ancient History, Papyrology and Epigraphy" (Altertumskunde) und "TDE - Translingual Discourse in Ethnomusicology" (Musikwissenschaften).

Über die FWF-Initiative hinausgehend hat das Rektorat vier neuen Open-Access-Zeitschriften eine Anschubfinanzierung zugesprochen (Journal of Scocial Ontology, Journal for Mediality and Literature, Research in Subject Teaching and Learning, Religion and Transformation in Contemporary Science). Neben der Neugründung von Open Access Journals ermutigt die Universität HerausgeberInnen, nach dem klassischen Print-Abo-Modell konzipierte Zeitschriften auf ein Open Access-Modell umzustellen. Ziel ist, eine möglichst starke Verbreitung der Inhalte sicher zu stellen.

Voraussetzung für eine Förderung sind geeignete Maßnahmen in der Qualitätssicherung (u.a. Editorial Policy, Editorial Board, Peer Review) und – im Falle von Neugründungen – positive Fachgutachten. Die nächsten Förderungen werden 2015 vergeben. Anträge können wieder ab 2015 via Open Access Office eingebracht werden.

Um die Herausgabe eigener Open Access Journals auch in der Umsetzung zu unterstützen, steht Universitätsangehörigen das Zeitschriftenredaktions- und -publikationssystem "Open Journal Systems" (OJS) zur Verfügung, das von der Universitätsbibliothek und dem Zentralem Informatikdienst der Universität Wien (ZID) gemeinsam betrieben wird. (red)


Anlaufstelle für Fragen: Open Access Office
Für alle Fragen zum Thema Open Access können sich Universitätsangehörige an das Open Access Office der Universitätsbibliothek wenden. Die Team der Bibliothek beschäftigt sich bereits seit 2009 mit dem Thema Open Access, um dieses an der Universität Wien gezielt weiter zu entwickeln und auch geeignete Infrastrukturen für das Open-Access-Publizieren aufzubauen. Zudem ist die Bibliothek Partnerin einer Reihe von Initiativen, wie z.B. dem EU-Projekt "Open Access Infrastructure for Research in Europe" (OpenAIRE/OpenAIRE+).